Der Knatsch zwischen der Swiss und der Pilotengewerkschaft Aeropers geht in die nächste Runde: Die Piloten lehnen ein Schlichtungsangebot der Airline ab, wie es in einer Medienmitteilung der Gewerkschaft heisst.

Seit dem 1. April fliegen die Pilotinnen und Piloten der Swiss ohne gültigen Gesamtarbeitsvertrag GAV. Denn die beiden Parteien konnten sich in den sehr langwierigen Verhandlungen nicht auf einen neuen Vertrag einigen. 

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Aeropers zweifelt an Absichten der Swiss

«Anstatt ein verbessertes Angebot vorzulegen, hat die Geschäftsleitung der Swiss den Piloten nun ein aussergerichtliches Schlichtungsverfahren vorgeschlagen», schreibt Aeropers. Die Gewerkschaft empfinde den Vorschlag als nicht zielführend und antworte mit einem lösungsorientierten Gegenvorschlag, heisst es weiter.

Schon allein die Tatsache, dass der Aeropers-Vorstand nur wenige Minuten vor den Medien über den Schlichtungs-Vorschlag informiert wurde, rücke diesen in ein schlechtes Licht. «Wir zweifeln deshalb an der Ernsthaftigkeit der geäusserten Absicht, mit diesem Vorschlag den Weg zu einem neuen Piloten-GAV zu ebnen», sagt Clemens Kopetz, Präsident des Pilotenverbandes.

Verhandlungsrunde im kleinen Führungskreis vorgeschlagen

Die Pilotinnen und Piloten bräuchten nun Verbindlichkeit und ein stabiles Umfeld, um ihre Passagiere weiterhin sicher und zuverlässig transportieren zu können: «Ich habe deshalb Dieter Vranckx, dem CEO von SWISS, eine abschliessende Verhandlungsrunde im kleinen Führungskreis vorgeschlagen, um den bereits viel zu langen und für beide Seiten unproduktiven Verhandlungsprozess zeitnah zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen».

Die Geschäftsleitung der Swiss müsse in dem von der Gewerkschaft vorgeschlagenen High-Level-Treffen mit einem zeitgemässen Angebot auf ihre Pilotinnen und Piloten zugehen. Es brauche endlich Verbesserungen bei der Planbarkeit des Soziallebens, bei der Berücksichtigung des eigenen Personals bei Wachstum und finanzielle Perspektiven, so Kopetz.

Zusätzliche Gegenforderungen der Geschäftsleitung seien aktuell absolut unangebracht. Man wolle eine Lösung am Verhandlungstisch.

Protestmarsch am Donnerstag findet wie geplant statt

Der Abstimmungsprozess über eine Arbeitsniederlegung der Aeropers-Mitglieder, der am 16. September gestartet wurde, laufe jedoch weiter. Zudem finde am Donnerstag, 29. September wie geplant der Marsch der Mitglieder durch Kloten statt.

Sollte das Gespräch nicht zustande kommen seien ab dem Falls bei dem Gespräch nichts zustande komme, seien «ab dem 17. Oktober Arbeitskampfmassnahmen möglich», erklärt Kopetz

Solche würden die Swiss wohl hart treffen, denn dann sind in vielen Kantonen noch Herbstferien. Die Piloten geben jedoch an, eine Lösung am Verhandlungstisch zu bevorzugen.

(bsc)