Die Bevölkerung Italiens nimmt zum ersten Mal seit 90 Jahren ab. 60,66 Millionen Menschen lebten Ende 2015 im Land, 130'061 weniger als 2014. Der Rückgang resultiert aus einer sinkenden Geburtenrate, der Auswanderung junger Leute und einem Anstieg der Todesfälle.
Bei der Zahl der Italiener wurde ein Rückgang von 141'777 Personen gemeldet. Die Zahl der Ausländer stieg dagegen um 11'716 Personen. Das gab das Statistikamt Istat bekannt. In Italien leben fünf Millionen Ausländer, was 8,3 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. 2015 sank die Zahl der Neugeborenen erstmals unter die Schwelle von 500'000, was einem Rückgang von 17'000 gegenüber 2014 entspricht. 14,8 Prozent aller Babys, die 2015 in Italien zur Welt kamen, sind Migrantenkinder.
Sinkende Geburtenrate
Die Geburtenrate sank bereits zum fünften Mal in Folge. Jede italienische Frau hat im Durchschnitt 1,35 Kinder und ist bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich 31,6 Jahre alt.
2015 wurden mehr als 647'000 Todesfälle registriert, um 50'000 mehr als im Vorjahr. Ein Maximum wurde im extrem heissen Juli gemeldet. Der Sommer 2015 war in Italien der wärmste seit 1880. Aus den Istat-Angaben geht hervor, dass die Lebenserwartung der Italiener allgemein sinkt. Für die Männer liegt sie bei 80,1 Jahren, 2014 betrug sie noch 80,3.
(sda/mbü)