Der Wilde Westen, Hollywood und die Wall Street: Kaum ein anderes Land übt eine so grosse Faszination aus wie die USA. Die USA sind Traumdestination vieler Einwanderer. Doch immer mehr US-Bürger verzichten gerne auf den amerikanischen Traum: 1426 Amerikaner gaben im dritten Quartal die Staatsbürgerschaft ab, wie das US-Finanzdepartement diese Woche bekanntgab – das ist ein neuer Rekord.
Dieser Rekord kam zustande, obwohl die US-Behörden die Gebühren für die Abgabe der Staatsbürgerschaft letztes Jahr von 450 auf 2350 Dollar erhöhten – kein anderer Staat weltweit verlangt so viel Geld für diese Dienstleistung. Dass immer mehr US-Bürger dem Land den Rücken kehren, hat einen einfachen Grund: Steuern. Als fast einziger Staat weltweit besteuern die USA ihre Bürger, die im Ausland leben.
Tina Turner und Corinne Mauch
Zwar müssen nur Gutverdienende neben den Steuern an ihrem Wohnsitz auch dem US-Fiskus Geld abliefern, doch eine Steuererklärung ausfüllen ist für alle Bürger Pflicht. Mit dem Gesetz FATCA haben die Behörden ein Druckmittel, um von den Banken weltweit Informationen zu sammeln – auch die Schweiz hat FATCA vor zwei Jahren unterzeichnet.
In der Schweiz verzichten besonders viele US-Bürger auf den blauen Pass – die US-Rocksängerin Tina Turner oder Zürichs Stadtpräsidentin Corinne Mauch waren mit ihrem Entscheid also nicht alleine. 2011 machten beispielsweise schätzungsweise 700 bis 900 Amerikanern hierzulande diesen Schritt. Laut der kanadischen Zeitung Global News geben nur in Kanada und Grossbritannien mehr Amerikaner das Dokument ab.