Die Post hat sich mit ihren Poststellen in den letzten Jahren immer mehr aus Dörfern und städtischen Quartieren zurückgezogen. In die Lücke sind meist Ladenbesitzer oder auch Hotels gesprungen – und haben so verhindert, dass die Post ganz verschwindet.
Doch diese «Lädeli» dürfen nicht den kompletten Service anbieten: Wie aus einer Antwort des Bundesrates auf eine Anfrage von SVP-Nationalrat Lukas Reimann hervorgeht, hat die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (Finma) den Postagenturen ein Bargeldverbot auferlegt.
Angst vor Geldwäsche
Die Postagenturen haben im Zusammenhang der Vergabe der Bankenlizenz an die Posttochter Postfinance in die Röhre geschaut. In der gestern veröffentlichten Antwort schreibt der Bundesrat: «Als Bedingung für die Bankbewilligung hat die Finma verfügt, dass auf Bareinzahlungen in Agenturen zu verzichten ist.» Die kleinen Postagenturen haben demnach ein staatlich verordnetes Bargeldverbot.
Begründet wird dieses mit dem Geldwäschereigesetz und fehlenden Infrastrukturen. In den Agenturen könnten jedoch Einzahlungen für Inland-Überweisungen bargeldlos entweder mit den posteigenen Debitkarten oder mit einer Maestro-Karte in Franken erledigt werden, heisst es in der Antwort des Bundesrats.
Postagenturen für viele Kunden wichtig
Ende Februar haben 581 Postagenturen Dienste für den Gelben Riesen erbracht. Gerade für Menschen, die nicht so mobil und technikaffin sind, bieten die Agenturen im Quartier oder Dorf einen gern gesehenen Service Public.
An 1600 Poststellen kann weiterhin Bargeld eingezahlt werden. Dort seien gemäss Bundesrats-Antwort «Transaktionen auf Auffälligkeiten, zum Beispiel aus einem Verbrechen stammende Vermögenswerte» besser aufzuspüren und die Personen am Schalter besser zu kontrollieren.