«Mobile ist die Plattform von heute – wir wollen auch auf den Plattformen von morgen vertreten sein.» Mit diesen Worten wird Facebook-Gründer und -Firmenchef Mark Zuckerberg in der Medienmitteilung zum jüngsten Zukauf zitiert: Für zwei Milliarden Dollar geht der Virtual-Reality-Spezialist Oculus in das Facebook-Portfolio über.

Der Kaufpreis werde durch 400 Millionen in bar sowie 23,1 Millionen Facebook-Aktien entrichtet, heisst es. Im Falle des Erreichens von weiteren Meilensteinen, sollen zusätzliche 300 Millionen Dollar in die Oculus-Kasse fliessen.

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Brendan Iribe, Gründer und heutiger Co-Chef von Oculus, sieht gerade im Bereich der sozialen Medien grosses Potenzial für seine Technologien. Sie werde den Nutzern bis heute Unmögliches ermöglichen – «und wir stehen erst am Anfang», wird er bedeutungsschwanger zitiert.

Der Hauptsitz von Oculus im kalifornischen Irvine werden beibehalten, teilen die beiden Unternehmen mit.

«Mobile Geräte sind die Plattform der Gegenwart; wir bereiten uns auf die Plattformen der Zukunft vor», begründete Zuckerberg am Dienstag den Zukauf. «Oculus hat die Chance, die sozialste Plattform aller Zeiten zu erschaffen und damit die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren.»

Das junge Unternehmen hatte zuletzt mit seiner Datenbrille «Oculus Rift» für Schlagzeilen gesorgt, die im Sommer erscheinen soll. Die Entwicklung des Geräts und der dahinterliegenden Plattform soll auch unter der Ägide von Facebook weitergehen.

Zu den Rivalen gehört der japanische Elektronikriese Sony mit seinem «Project Morpheus». Nutzer der Playstation 4 können sich mit dieser Brille in die virtuelle Spielewelt einklinken.

Mit der Datenbrille hautnah dabei

Zuckerberg erklärte auf Facebook, es gebe noch jede Menge weitere Anwendungsmöglichkeiten für Datenbrillen über das Spielen hinaus. Sportfans könnten sich die besten Plätze im Stadion sichern, virtuelles Lernen würde verbessert oder Konversationen mit dem Arzt. Man fühle sich «wahrhaft anwesend».

Die im Februar verkündete Übernahme des Kurznachrichten-Dienstes WhatsApp kostet Facebook insgesamt 19 Milliarden Dollar. Zu den weiteren grossen Zukäufen von Facebook gehört die Foto-Plattform Instagram, die Facebook für rund eine Milliarde Dollar kaufte.

Oculus VR soll im kalifornischen Irvine beheimatet bleiben und damit nicht in die Firmenzentrale von Facebook nach Menlo Park umziehen. Zuckerberg hatte zuvor auch WhatsApp grösstmögliche Eigenständigkeit zugesagt.

(sda/vst/chb)