Getränkemulti Coca-Cola Hellenic macht seinen Anlegern ein Angebot: Sie sollen ihre Anteile eintauschen gegen Papiere des Ablegers Coca-Cola HBC AG in der Schweiz. Das kündigte Coca-Cola Hellenic laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters an.
Das nach Marktkapitalisierung grösste griechische Unternehmen ist demnach bisher nicht nur an der griechischen Börse gelistet, sondern auch in New York und London. Coca-Cola HBC AG soll in London kotiert werden.
Coca-Cola Hellenic, an der Coca-Cola 23 Prozent hält, füllt Cola und andere Getränke in 28 Ländern ab und hat mehr als 40'000 Angestellte. 95 Prozent der Anleger und Geschäftsaktivitäten liegen ausserhalb Griechenlands.
Die Arbeit in den griechischen Fabriken wird weitergehen, das Geschäft im Land soll nicht vom Aktientausch beeinträchtigt werden. Coca-Cola Hellenic will sich laut Reuters von der Athener Börse zurückziehen, um sich dann mit einer Zweit-Kotierung zurückzumelden.
«Sehr schlechte Nachricht für die griechische Wirtschaft und Börse»
«Die griechische Börse verliert ein sehr gutes Unternehmen und die Londoner Börse bekommt eine sehr wichtige Gruppe», zitiert Reuters Analyst Manos Hatzidakis von Beta Securities in Athen. «Das ist eine sehr schlechte Nachricht für die griechische Wirtschaft und Börse.»
Coca-Cola Hellenic konnte mit einer Kapitalisierung von rund 6 Milliarden Euro zum grössten griechischen Unternehmen aufsteigen, als die Banken des Landes massiv an Wert verloren, schreibt Reuters. «Das ist eine gesunde Firma, die nicht unter dem hohen Länderrisiko Griechenlands leiden will», zitiert die Nachrichtenagentur einen anonymen Analysten.
Ausländische Investoren haben ihre Investments an der Athener Börse dem Bericht zufolge seit 2009 stetig reduziert. Coca-Cola Hellenic hat sich ausserdem über zu hohe Steuern unter dem Sparprogramm der griechieschen Regierung beschwert.
(tno/chb)