Das schlechte Wetter schlägt sich auch in der Produktion von erneuerbarer Energie nieder. Bei Regenwetter kann die Produktion im Vergleich zu einem sonnigen Tag um 90 Prozent sinken, wie Thomas Hostettler, Vorstandsmitglied von swissolar, dem Fachverband für Sonnenenergie, sagte.
Die Schwankungen bei der Produktion von Sonnenenergie bei gutem oder schlechtem Wetter lassen sich anhand der Installation auf dem Dach des Fussballstadions Stade de Suisse in Bern beobachten, sagte Hostettler. Wenn die Sonne scheint, so produzieren die 7000 Solarpanels auf einer Fläche von 12'000 Quadratmetern bis zu 1300 Kilowatt Elektrizität.
Wenn aber der Himmel wolkenverhangen ist und es regnet wie beispielsweise am Freitag, so sinkt die Produktion auf rund 100 Kilowatt, wie die Bernischen Kraftwerke (BKW) auf ihrer Internetseite schreiben.
Die Sonnenenergie muss demnach mit anderen Energieträgern gekoppelt werden, sagte der Experte weiter. In diesem Frühjahr habe sich die Sonne zwar wenig gezeigt, aber es habe immer Schwankungen in der Produktion gegeben. Dies sei auch bei anderen Energiequellen der Fall: Bei schönem Wetter beispielsweise gebe es auch weniger Wind, und die Windkraftanlagen könnten deshalb weniger Strom produzieren als bei Regenwetter.
Um den Einfluss des Wetters auf die Stromproduktion zu verringern, suche die Forschung nach Möglichkeiten, die Energiegewinnung aus Fotovoltaikanlagen zu optimieren. Diese Effizienzsteigerungen benötigen aber Zeit: 1999 sei mit den Anlagen noch eine Ergiebigkeit von 12,5 Prozent erzielt worden, heute seien es 20 Prozent, sagte Hostettler.
(tke/sda)