Das Telefonat der amerikanischen Botschaft Mitte Dezember war für Peter Spuhler wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Die US-Regierung lud den Patron des Eisenbahnherstellers Stadler Rail an einen runden Tisch ein. Am 13. Januar 2015 diskutieren Experten aus der Privatwirtschaft und der Regierung über den öffentlichen Verkehr. Hintergrund ist Präsident Barack Obamas Engagement zugunsten des öffentlichen Verkehrsnetzes, das in den USA in den vergangenen 30 Jahren stark vernachlässigt wurde.

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Für Spuhler kam diese Einladung überraschend, wie er gegenüber der «Handelszeitung» sagt. Er vermutet, dass sie im Zusammenhang mit dem Besuch der US-Botschafterin Suzan LeVine am 13. Oktober 2014 am Hauptsitz und Produktionsstandort in Bussnang TG stehen könnte. Die US-Botschaft in Bern will die Einladung weder bestätigen noch kommentieren: «No event has been officially announced.»

Grossauftrag in Texas?

Spuhlers Firma, die zuletzt mit Grossauträgen im Westen und Osten Europas für Schlagzeilen sorgte, ist auch in den USA präsent. Der Konzern hat vier Projekte gewonnen. So liefert er acht Gelenktriebwagen für die San Francisco Bay Area Rapid Transit und arbeitet in einem Joint-Venture an der Elektrifizierung der Nahverkehrslinie von San Francisco ins Silicon Valley. Weitere Aufträge kamen aus New Jersey, Austin und Dallas. Nun hofft Spuhler auf einen Zuschlag aus Texas.

Der runde Tisch vom 13. Januar wäre für den Unternehmer ein weiterer wichtiger Schritt den lukrativen US-Markt. Denn das öffentliche Transportsystem ist ein 58 Milliarden Dollar schwerer Wirtschaftszweig mit 400'000 Beschäftigten. Dummerweise kann Spuhler am 13. Januar nicht in die USA fliegen. «Die Anfrage der US-Botschaft kam leider zu kurzfristig. Ich habe an diesem Tag bereits einen Termin, den ich unmöglich verschieben kann», sagt er.

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