Schneller gehts kaum mehr: Die «Elefanten-Hochzeit» in der schweizerischen Bauindustrie, das Zusammengehen der bisherigen Nummer eins, der Genfer Zschokke, mit der Nummer zwei, der Basler Batigroup, wurde im Juli dieses Jahres zwischen den beiden VR-Präsidenten Anton Affentranger (Zschokke) und Markus Dennler (Batigroup) angedacht, aber erst in den letzten vier Wochen konkretisiert. Ein Schnellschuss ist das Fusionsprodukt Implenia dennoch nicht. Weil kein wirtschaftlicher Zwang für das Zusammengehen bestand. Die beiden bisher umsatzstärksten Baufirmen der Schweiz schreiben schwarze Zahlen; sie werden auch für 2005, beide mit besseren Ergebnissen als im letzten Jahr, ihre Dividendenfähigkeit unter Beweis stellen.
Nationaler Leader mit 2,7 Milliarden Franken Umsatz
Zum letztenmal allerdings, denn am 2. März 2006 sollen die beiden Generalversammlungen über die Fusion von Zschokke und Batigroup zur Implenia entscheiden. Auch die Wettbewerbskommission wird ihren Segen noch erteilen müssen. Die Aufsichtsbehörde Weko muss von der Tatsache ausgehen, dass Implenia lediglich 5% des gesamten Bauumsatzes in unserem Land auf sich vereinigt, in einigen Teilbereichen so etwa dem Tunnelbau aber nahe der marktbeherrschenden Grösse operiert.
Entstehen wird, mit Hauptsitz in Zürich und Sitzen der operativen Einheiten in Genf, Basel und ebenfalls Zürich, ein neuer nationaler Branchenleader. Dieser wird in der Startphase einen Umsatz von 2,7 Mrd Fr. generieren und mit einer Pro-forma-Börsenkapitalisierung von ungefähr 360 Mio Fr. dem Segment Bau an der Börse zu mehr Gewicht verhelfen.
Es ist das erklärte Ziel von Implenia, die Kosten- und Technologieführerschaft zu übernehmen und dadurch die Wettbewerbsposition im In- und dies schrittweise auch im Ausland zu stärken. Bedeutend ausgebaut werden sollen, neben der Marktnähe und der Bonität, die margenstarken Bau-Dienstleistungen (Projektentwicklung auf Stufe GU/TU; Facility/Portfolio-Management). Erwartet wird auf Stufe Ebit ein ab 2007 wiederkehrender Synergieeffekt von jährlich rund 20 Mio Fr.
Geleitet wird die neue Unternehmung durch den bisherigen Zschokke-CEO, Christian Bubb. Werner Helfenstein, CEO von Batigroup, wird die Fusion über eine bestimmte Zeit begleiten, dann aber ausscheiden. Wegfallen werden zudem «weniger als 10%» der 6500 Stellen. Die Fusion wird einmalige Kosten in der Höhe von geschätzt 45 Mio Fr. verursachen.
Von Zschokke/Batigroup zu Implenia
(in Mio Fr.)ZschokkeBatigroup
Bruttoumsatz 2004 15521149
Ebit 27.815.2
Gewinn 21.110.4
Resultat pro Aktie (in Fr.) 72.401.61
Eigenkapitalrendite (in %) 10.78.0
Dividende (in Fr.) 14. + 9. 1.50
Beschäftigte 29823503
1 Aktiennennwertreduktion
Quelle: «Handelszeitung»
Schweizer Top Ten
Umsatz 2004 (in Mio Fr.)
1 Zschokke 1552
2 Batigroup 1149
3 Karl Steiner 1100 1
4 Marti 900 1
5 HRS 520 1
6 Allreal 500 1
7 Walo Bertschinger 470
8 Frutiger 420
9 Marazzi 400 1
10 Losinger 360
1 Schätzung
Quelle: Jahresberichte Experteneinschätzungen