Rund zwei Wochen nach dem Börsengang von Polypeptide hat mit Montana Aerospace der nächste Börsenneuling seinen ersten Auftritt an der SIX. Und der Börsenstart darf bislang durchaus als geglückt bezeichnet werden.
Denn der erste Kurs von 29 Franken indizierte bereits eine Marktkapitalisierung von 1,4 Milliarden Franken. In der ersten Handelsphase klettert die Aktie in der Spitze gar auf 30,60 und damit um über 19 Prozent über den Ausgabepreis.
Der Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace hatte am Morgen den Angebotspreis für den am heutigen Mittwoch erfolgenden Börsengang an die SIX Swiss Exchange von 25,65 Franken publiziert. Dieser lag damit am obersten Ende der zuvor kommunizierten Preisspanne von 24,15 bis 25,65 Franken.
Geld für Wachstum
Die Bruttoeinnahmen aus dem Börsengang wurden auf rund 440 Millionen Franken beziffert. Den Grossteil davon will Montana Aerospace unter anderem für die Finanzierung von künftigem Wachstum einsetzen, wozu auch Akquisitionen gehören, sowie für die Ausweitung des Kunden-, Technologie- und Produktportfolios.
Montana Aerospace ist in der Herstellung und Zulieferung von Systemkomponenten und komplexen Baugruppen für die Luftfahrt, E-Mobilität und Energie tätig. Das Unternehmen gehört zur Gruppe Montana Tech Components, aus der bereits Varta und Aluflexpack an die Börse gingen. Montana Tech Components gehört zur Mehrheit dem österreichischen Unternehmer Michael Tojner.
Die Montana Tech Components AG bleibt mit einem Anteil von 58,2 Prozent Mehrheitsaktionärin der Gesellschaft. Der Streubesitz der Aktien wird bei vollumfänglicher Ausübung der Mehrzuteilungsoption bei 41,8 Prozent liegen.
Der Börsengang von Montana Aerospace wurde Ende April angekündigt, allerdings hatte der Chef von Montana Tech Components, Michael Tojner, bereits im März gegenüber der Presse entsprechende Pläne angedeutet.
Frischer Wind an der Schweizer Börse
An der Schweizer Börse hat damit der Wind mit Blick auf Neuzugänge wieder etwas aufgefrischt, denn Montana Aerospace ist der zweite Zugang innert kurzer Zeit. Und mit dem dänischen Softwarehersteller Trifork zeichnet sich bereits ein dritter Neuling an der hiesigen Börse ab. Trifork will allerdings zunächst den Börsengang (IPO) in Dänemark vollziehen und danach einen Antrag auf eine Doppelkotierung in der Schweiz stellen.
Anders als bei einem Primär- und Sekundärlisting hat die Doppelkotierung den Vorteil, dass Trifork in der Schweiz auch in den Index SPI aufgenommen wird. Will Trifork in der nächsten regulären Indexanpassung des SPI im Juli berücksichtigt werden, müsste der Börsengang bis dahin über die Bühne gegangen sein. Einen Zeitplan hat das Unternehmen noch nicht kommuniziert.
(awp/mbü)