Donald Trump ist bekannt für sein extrovertiertes Verhalten, was er nun wieder unter Beweis gestellt hat: Weil er Barack Obama als US-Präsident beerben will, musste der Immobilien-Tycoon gegenüber der US-Wahlkommission FEC Auskunft über seine finanzielle Lage geben. Die Kommission wollte die Information binnen 30 Tagen veröffentlichen, doch Trump kam ihr zuvor. Der 69-Jährige hat vorab einige Zahlen offengelegt.
Demzufolge verfügt Trump über ein Vermögen von mehr als zehn Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Franken) und hat allein im vergangenen Jahr 362 Millionen Dollar (etwa 346 Millionen Franken) verdient. Dies teilte sein Wahlkampfteam in einer Presseerklärung mit, in der die Worte «ZEHN MILLIARDEN» selbstredend in Grossbuchstaben geschrieben wurden. Damit wäre Trump der reichste Kandidat, der sich jemals um das höchste Staatsamt in den USA beworben hat.
Stimmung gegen die Bürokraten
In der gleichen Mitteilung macht Trumps Kampftruppe auch Stimmung gegen die Bürokratie und klagt öffentlich über die FEC-Formulare, in denen die Präsidentschaftsbewerber ihr Vermögen angeben müssen.
Das System sei « für einen Mann mit dem riesigen Reichtum von Herrn Trump nicht gemacht», heisst es. So würden Immobilien ab einem bestimmten Höchstwert in die gleiche Kategorie geschmissen. Man könne lediglich ankreuzen, ob ein Gebäude mehr als 50 Millionen Dollar wert sei. Hierzu zähle dann auch eine 1,5 Milliarden teure Immobilie.
Zweifel um Vermögen
Ob Trump aber tatsächlich zehn Milliarden Dollar schwer ist, ist zweifelhaft. Denn das US-Magazin Forbes stuft Trumps Vermögen deutlich niedriger ein. 4,1 Milliarden Dollar soll er haben. Und Trump selbst bezifferte erst im Juni – als er seine Kandidatur bekannt gab – sein Vermögen auf 8,7 Milliarden Dollar. Diese Zahl sei dank Wertsteigerungen seiner Immobilien nun veraltet, heisst es.
Ob 4, 8 oder 10 Milliarden Dollar – eines ist jedenfalls sicher: Trumps Vermögen hilft beim Rennen um das Weisse Haus. Insgesamt sollen bereits 1,8 Millionen Dollar in Kampagnen geflossen sein – Geld, das aus seinem Privatvermögen stammen soll.
Führend in Umfragen
Gemäss der jüngsten Umfrage der Suffolk University und «USA Today» zahlt sich das auch aus. Der US-Milliardär ist bei potenziellen republikanischen oder parteilosen Wählern inzwischen sogar noch beliebter als der bisherige Spitzenreiter Jeb Bush. Demnach äusserten 17 Prozent Unterstützung für Trump, 14 Prozent für Jeb Bush.
Dass die Zustimmung zu den Beiden insgesamt relativ gering ist, liegt daran, dass es 15 republikanische Präsidentschaftsbewerber gibt, die jeweils auf einige Prozente kommen. Es wird erwartet, dass sich die Kandidatenzahl noch auf 17 erhöht.