Ab 2025 droht der Schweiz ein Versorgungsproblem. Die EU will 70 Prozent des grenzüberschreitend gehandelten Stroms ihren eigenen Ländern vorbehalten, was die Schweiz beim Stromhandel mit den Nachbarländern einschränken könnte. Jetzt tönen Sie neuerdings plötzlich sehr relaxed. Was ist passiert?
Relaxed wäre das falsche Wort, eher zuversichtlich. Ich darf Sie korrigieren: Die EU behält 70 Prozent des Handels nicht nur für ihre Mitgliedstaaten vor. Die einschlägige Regel lässt offen, wie Drittstaaten behandelt werden. Die Regel soll revidiert werden. Unsere Nachbarn erachten die Berücksichtigung der Schweiz als alternativlos. Die EU-Kommission hat keinen Widerstand gegen die Berücksichtigung der Schweiz signalisiert.
Also besteht die Hoffnung, dass jetzt einfach nichts gemacht wird und die Schweiz deshalb nicht ausgeschlossen wird?
Ich gehe davon aus, dass die Regel im Sinn der Schweiz angewendet wird. Sollten aber die Sondierungsgespräche abgebrochen werden, wäre eine weniger Schweiz-freundliche Regelung nicht auszuschliessen.