Der Call von Bridgewater Associates gegen europäische Aktien hatte einen guten Monat. Seitdem die Wette des weltgrössten Hedgefonds im letzten Monat veröffentlicht wurde, hat sich der Euro Stoxx 50-Index für grosse Unternehmen schlechter entwickelt als die wichtigsten Aktienbenchmarks in den USA, dem Vereinigten Königreich und Japan. Zu den grössten Short-Positionen von Bridgewater gehören TotalEnergies SE und Siemens AG, die im Berichtszeitraum um 12 Prozent gesunken sind, während ASML Holding NV um 3,3 Prozent gefallen ist.

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Insgesamt hat das Unternehmen nach Angaben von Bloomberg Wetten im Wert von rund 9,4 Milliarden US-Dollar gegen 26 Unternehmen im Euro Stoxx 50-Index abgeschlossen. Der anhaltende weltweite Aktienausverkauf in Verbindung mit den sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten, die durch eine Energiekrise und politische Unruhen noch verschärft werden, hat einen fruchtbaren Boden für derartige Wetten geschaffen. 

Und so funktioniert die Logik dahinter: Leerverkäufer versuchen, aus fallenden Aktienkursen Kapital zu schlagen, indem sie geliehene Aktien verkaufen und sie zu niedrigeren Werten zurückkaufen. Die Positionen können auf reinen Gewinn abzielen oder Teil einer umfassenderen Absicherungsstrategie des Unternehmens sein.

Ray Dalio als Gewinner

Ein Sprecher von Bridgewater, dem von Ray Dalio gegründeten Unternehmen, lehnte eine Stellungnahme zu einzelnen Short-Positionen ab. Es ist nicht klar, wann genau Bridgewater, das ein Vermögen von rund 150 Milliarden US-Dollar verwaltet, mit Leerverkäufen von europäischen Aktien begonnen hat. Hedgefonds müssen kleinere Wetten nicht offenlegen. Gesichert ist aber: Sein Flaggschiff-Fonds Pure Alpha II verzeichnete in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Gewinn von 32 Prozent. 

Zum Vergleich: Das Minus beim Euro Stoxx 50 beläuft sich seit Januar auf über 20 Prozent. Gleiches Bild beim deutschen Dax. Kaum besser der französische CAC 40. Und auch der SMI hat seit Januar über 16 Prozent verloren.

Es ist nicht das erste Mal, dass Bridgewater eine grosse Wette gegen europäische Aktien abschliesst. Im Jahr 2018 sorgte der Hedgefonds mit einer Short-Position in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar gegen einige der grössten Unternehmen der Region für Aufsehen, gefolgt von Wetten im Wert von 14 Milliarden US-Dollar, die auch ASML und SAP im Jahr 2020 umfassten.

(bloomberg/ise)