Die für die Kunden vorteilhaften Konditionen von teilautonomen Sammelstiftungen würden am Markt nach wie vor überzeugen, sagte Thomas Gerber, Leiter Vorsorge bei der Axa Schweiz, am Montag an einer Telefonkonferenz. Nachdem sich das Geschäft im 2020 - also ein Jahr nach dem Austritt aus der Vollversicherung - verdreifacht hatte, kamen 2021 weitere Kunden dazu.
Die Zahl der Anschlusskunden bzw. Firmen im BVG-Geschäft der Axa erhöhte sich um 5,5 Prozent. Jene der aktiv Versicherten - also den Personen im Arbeitsprozess - nahm um 7,8 Prozent auf über 300'000 zu. Damit liege man in etwa wieder auf dem Niveau von vor der Transformation, sagte der neue Leiter Berufliche Vorsorge Jürgen Scharfetter.
Teilautonome Angebote decken in der zweiten Säule in erster Linie die Risiken Tod und Invalidität. Hingegen tragen die Sammelstiftungen die Anlagerisiken in diesem Model im Gegensatz zur Vollversicherung selber.
Höhere Verzinsung
Die Teilautonomie bringe für die Kunden einige Vorteile, sagte Scharfetter weiter. So seien die Altersguthaben besser verzinst als in der Vollversicherung. Im vergangenen Jahr resultierte den Angaben zufolge je nach Stiftung bei der Axa im obligatorischen Teil eine Verzinsung von 3 bis 5 Prozent und im Überobligatorium von bis zu 7,6 Prozent.
Über das gesamte BVG-Portfolio hinweg lag die Verzinsung den Axa-Berechnungen zufolge im 2021 mit teilautonomen Modellen um rund 800 Millionen Franken über dem, was mit der Vollversicherung hätte erreicht werden können. Über die letzten drei Jahre wären den Versicherten so gar 1,8 Milliarden Franken mehr an Zinserträgen gutgeschrieben worden, hiess es.
Die Prämieneinnahmen gingen in der am Montag präsentierten BVG-Betriebsrechnung jedoch um knapp ein Drittel auf 704 Millionen Franken und die Kapitalerträge um 17 Prozent auf 519 Millionen zurück. Axa begründet dies mit dem Übergang weiterer Stiftungen von der Vollversicherung in die Teilautonomie und dem damit verbundenen Übertrag von Sparbeträgen und Vermögenswerten.
Das Betriebsergebnis reduzierte sich ebenfalls aus diesem Grund auf 110 Millionen Franken nach 115 Millionen im Jahr davor. Die Transformation zum teilautonomen Modell sei Ende 2021 beinahe ganz abgeschlossen worden, womit in den nächsten Betriebsrechnungen kaum mehr Sondereffekte anfallen dürften, hiess es. (awp/hzi/kbo)