Hopp oder top – charttechnisch orientierte Anleger beurteilen Rieter aktuell genau so. Denn die Aktie des Herstellers von Textilmaschinen ist seit Januar im steilen Abwärtstrend und hat sich in diesem Jahr bereits halbiert.
Jetzt ist die psychologisch wichtige Marke bei der Unterstützung von 100 Franken erreicht. Fällt die Hürde, könnte es bei der Aktie des Maschinenbauers einen charttechnisch motivierten Verkaufsdruck geben und dann wären nochmals weitere Verluste von 5 oder 10 Prozent wenig überraschend.
Anderseits könnte Rieter von der Unterstützung wieder nach oben drehen. Anfang 2021 war die Aktie schon einmal kurzzeitig unter die «100» gefallen, konnte die Marke dann aber schnell zurückerobern.
Nachdem das passierte, ging es mit dem Kurs ganz schnell 15 Prozent nach oben. Risikofreudige Anlegerinnen und Anleger setzen deshalb auf einen schnellen Rebound von der Unterstützung.
Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im «Handelszeitung»-Portfolio.
UMT United Mobility Technology kommt aktuell ebenfalls in eine heisse Phase. Denn die Jahreszahlen des Spezialisten für mobiles Bezahlen stehen kurz bevor. Diese sind für diese Woche zu erwarten.
Die Zahlen dürften im Rahmen der Prognose liegen. Da wäre ein Ergebnis von etwa 1,50 Euro je Aktie für 2021 drin. Wäre UMT mit einem 4er-KGV ohnehin spottbillig, so könnte das Ergebnis in diesem und den nächsten Jahren sogar noch höher ausfallen.
Bereits im vergangenen Dezember im Aktionärsbrief hatte Firmenchef Albert Wahl angedeutet, dass UMT ein Übernahmeziel im Auge habe und dass es zur Kooperation mit einer der global führenden IT-Firmen kommen könnte. Möglicherweise wird Manager Wahl bei der in wenigen Tagen erwarteten Vorlage des 2021er-Geschäftsberichts auf diese Perspektiven eingehen oder sogar eine Vollzugsmeldung liefern.
Der Gewinn des Unternehmens könnte bei einer erfolgreichen Akquisition und Kooperation schon in diesem Jahr im Bereich von 2,0 Euro je Aktie liegen – und in den nächsten Jahren noch deutlich höher.
Richtig Fahrt aufgenommen hat die Aktie von Rock Tech. Innert weniger Tage hat der Kurs des Spezialisten für Lithium um 15 Prozent zugelegt. Auslöser des aktuellen Schubs ist eine Absichtserklärung zwischen Rock Tech und Thyssenkrupp Materials. Die Vereinbarung ist zwar nicht bindend, da Rock Tech seine Fabrik zur Produktion von Lithiumhydroxid noch nicht fertiggestellt hat, aber sie ist immerhin ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg von Rock Tech zum Produzenten des Ausgangsstoffs für Batterien.
Im Laufe von 2024 wollen die Kanadier ihren Konverter im ostdeutschen Guben zum Laufen bringen und dann jährlich 24’000 Tonnen Lithiumhydroxid an Abnehmer liefern. Unter anderem soll Thyssenkrupp Materials im Rahmen der Absichtserklärung ab Ende 2024 hochreines Lithiumhydroxid und andere Nebenprodukte, die bei der Produktion anfallen, aus dem Konverter von Rock Tech abnehmen. Das war ein erster Streich und der nächste könnte zeitnah kommen.
Gut informierte Börsianer warten bereits seit einigen Wochen darauf, dass Rock Tech einen Abnahmevertrag für sein Lithiumhydroxid mit einem grossen Autohersteller zeitnah bekannt geben wird. Das dürfte der Aktie den nächsten Schub geben.