Ein Giessereikonzern aus dem Imperium von US-Investorenlegende Warren Buffett hat für eine millionenschwere Übernahme in Krefeld nach einem Gerichtsurteil einen stark überhöhten Preis gezahlt. Ein Bezirksgericht in New York bestätigte am Mittwoch (Ortszeit) das Urteil eines Schiedsgerichts, wonach Precision Castparts 643 Millionen Euro von der Holding des Unternehmers Wolfgang Schulz zurückbekommt.

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Er hatte das Röhren-Geschäft in Deutschland und den USA vor drei Jahren für 800 Millionen Euro an Precision Castparts verkauft. Der Flugzeug- und Industriezulieferer gehört seit 2016 Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway. Wolfgang Schulz ist als langjähriger Geldgeber und Miteigentümer des Eishockey-Erstligisten Krefeld Pinguine bekannt.

Das Schiedsgericht hatte im April von einem umfassenden Täuschungsversuch gesprochen: «Die Beweise deuten stark auf Betrug hin, und es gibt kaum Anhaltspunkte dafür, dass das anders sein könnte.» Schulz' Anwälte waren dagegen vor Gericht gezogen und hatten erklärt, das Unternehmen sei sogar mehr als 800 Millionen Euro wert gewesen.

Doch Bezirksrichter Lewis Liman schloss sich nun der Entscheidung an. Precision Castparts hatte der Schulz Holding vorgeworfen, Umsätze und Gewinne künstlich aufgebläht zu haben, indem Aufträge rückdatiert und Rechnungen gefälscht wurden. In Wahrheit habe das übernommene Geschäft am Rande der Insolvenz gestanden.

(reuters/mlo)