Wenn sie bis zum Parlamentsentscheid zuwarte, könne sie das Projekt entsprechend anpassen, argumentiert die BLS in einer Mitteilung vom Montag. Voraussichtlich im kommenden Jahr fällen laut dem Berner Unternehmen des öffentlichen Verkehrs die Eidgenössischen Räte ihren Entscheid für oder gegen den Vollausbau.
Das Projekt für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels arbeitet die Besitzerin und Betreiberin des Bauwerks bis Ende 2022 auf einen vergleichbaren Planungsstand aus wie jenes für den Teilausbau. Die BLS geht davon aus, dass im Jahr 2026 die Bauarbeiten beginnen. Die Kosten des Teilausbaus schätzt sie auf 973,5 Millionen Franken.
BLS will Vollausbau
Die BLS und das mehrere Kantone umfassende Lötschberg-Komitee machen sich seit Jahren für einen Vollausbau des Basistunnels stark. Sie argumentieren, ein komplett zweispuriger Tunnel erhöhe die Kapazität dieser wichtigen Achse. Zudem bliebe der Tunnel bei einem Vollausbau während der ganzen Bauzeit befahrbar.
Bei einem Teilausbau müsse der Basistunnel acht Monate lang komplett gesperrt werden. Dies, weil im Gestein unterhalb von Mitholz BE umfangreiche Bauarbeiten nötig wären, um die um 14 Kilometer ausgebaute zweite Tunnelröhre an die erste anzuschliessen.
Lücken in der zweiten Röhre
Der Lötschbergbasistunnel besteht heute aus einer durchgehend ausgebauten, 35 Kilometer langen Röhre, welche 2007 in Betrieb genommen wurde. Die zweite Röhre ist heute nur zwischen Ferden VS und Raron VS befahrbar.
Zwischen Ferden und Mitholz BE ist die zweite Röhre zwar ausgebrochen, aber es gibt keine Gleise und Fahrleitungen. Nach Mitholz in Richtung Norden fehlt eine Röhre auf sieben Kilometern Länge gänzlich.