Für Tausende von Aktionären des Handelsgiganten Metro war es ein unerwartetes Comeback: Erwin Valentin Conradi (73), der bis zur Jahrtausendwende Deutschlands führenden Detaillisten drei Jahrzehnte lang dominiert hatte, tauchte nach fast achtjähriger Absenz wieder an der Generalversammlung auf. Nicht wie früher auf der Bühne, sondern als stiller Zuhörer – und womöglich heimlicher Regisseur. Der Wirtschaftsingenieur aus Risch ZG sass nämlich Schulter an Schulter mit einem Münchner Juristen, der den Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes heftig attackierte.
Conradis anwaltlicher Begleiter wird dem Umfeld des konkursiten Medienmoguls Leo Kirch zugeordnet. Der 82-Jährige führt nicht nur einen Kleinkrieg gegen die Deutsche Bank, sondern längst auch wieder Regie bei einer Holding namens KF 15. Diese gehört zur Hälfte Gattin Ruth und mischt immer stärker mit bei der börsenkotierten EM.Sport Media, Europas dominierender Sportrechtegesellschaft – im Doppelpass mit der schweizerischen Highlight Communications des Wallisers Bernhard Burgener, der im Herbst Vorstandschef bei EM.Sport Media werden soll. Conradi wiederum hält bei dieser Firma 6,69 Prozent der Aktien.
Vermögen: 100-200 Millionen Franken.