Den Norweger Lasse Kjus kennt man aus zwei Gründen: erstens als einen der erfolgreichsten Skifahrer der Geschichte; er war Olympia- und mehrfacher Weltcupsieger sowie Weltmeister in verschiedenen Disziplinen. Immer wieder bissen sich Didier Cuche, Paul Accola und Co. an ihm die Zähne aus. Zweitens weil er zusammen mit dem Schweizer Didier Serena im Jahr 2000 den gleichnamigen Hersteller von Skibekleidung gründete, der seinen weltweiten Hauptsitz in Hüneberg ZG hat.

Weniger bekannt ist Kjus (gesprochen «Schüüs») für Apps, Bluetooth, USB-Kabel und ähnliche technische Spielereien. Doch genau damit ist die Skijacke 7Sphere Hydro_ Bot ausgerüstet. Ihre USP: Grossflächige Membranen auf dem Rücken sollen mittels Elektro-Osmose Feuchtigkeit nach aussen pumpen. Man schwitzt nicht, kühlt weniger schnell aus und hat mehr Energie fürs Skifahren, so das Versprechen. Dazu muss freilich auch die Unterbekleidung Feuchtigkeit transportieren können (etwa Wolle).

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Alles, was eine Skijacke haben muss

Aktiviert wird die Funktion über eine App, die ansonsten gar nichts kann, oder durch einen Schalter am Steuergerät (das man zum Waschen der Jacke tunlichst entfernen sollte). Ob die Hydrobots, wie Kjus sie nennt, aktiv sind, spürt, hört oder sieht man nicht. Die Batterie reicht auch für einen langen Skitag, allerdings ist das – in der Jacke gut versteckte – Ladekabel lächerlich kurz. Eine Batteriestandsanzeige fehlt leider völlig.

Skijacke 7Sphere Hydro_ Bot

Mit 1200 Gramm ist die 7Sphere vernünftig leicht.

Quelle: ZVG

Mit 1200 Gramm ist die 7Sphere vernünftig leicht, schwarz in schwarz farblich allerdings eher langweilig. Dafür steht sie mir besser als meine eigene Jacke österreichischer Provenienz, findet meine Frau, weil sie taillierter geschnitten ist. In Sachen Kälte-, Wind- und Feuchtigkeitsschutz hatte ich nach einer intensiven Skiwoche auch bei Schneefall und bis zu minus 23 Grad nichts auszusetzen. Von Platz für Portemonnaie bis Sonnenbrillenetui hat die Skijacke alles, was eine Skijacke halt so haben muss. Nur der versprochene Nackenwärmer fehlte bei meinem Testgerät.

Bleibt die Gretchenfrage: Erfüllt die 7Sphere Hydro_Bot ihren Hauptzweck? Schwierig zu sagen. Denn objektiv messen lässt sich das auf der Piste nicht. Habe ich mit der Jacke nicht geschwitzt? Doch. Habe ich weniger geschwitzt? Gefühlt ja. Ist das 1600 Franken wert? Hmmmmmm...

Fazit: Wer auch auf der Piste als Technologievorreiter gelten will oder wer tatsächlich nass vom Skifahren heimkommt, der hat an der Hydro_Bot-Jacke Spass. Aber für das Geld bekommt man woanders eine komplette Skiausrüstung.

Kjus 7Sphere Hydro_Bot
Info: www.kjus.com
Preis: 1599 Franken

Bewertung: ★★★☆☆

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend