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PersonPetra Ehmann
Dass ihr Vater sie förderte, als sie sich für Natur und Technik zu interessieren begann, sei ausschlaggebend für ihren Erfolg gewesen, erinnert sich Petra Ehmann (33). Die Googlerin gehört heute zu den Top-Aufsteigern des milliardenschweren US-Riesen. Von Zürich aus leitet sie beim Technologiekonzern globale Produktpartnerschaften für die Entwicklung computergestützter Realitätswahrnehmung (Augmented Reality).
Die Basis für den Erfolg wurde in ihrer frühen Jugend gelegt. Als Kind lebte sie mit ihren Eltern in Bolivien, fuhr mit dem Jeep durch die Anden und das Tiefland und begann sich schon früh für Naturwissenschaften zu begeistern. Mit zehn Jahren kam sie zurück nach Deutschland, nach dem Abitur ging es an die ETH Zürich. Sie studierte Maschinenbau, entwickelte im Team den Prototypen einer Fussballkickmaschine und fand Gefallen nicht nur am Innovieren selbst, sondern auch am Management von Innovation. Um Berufserfahrung zu sammeln, ging Ehmann nach Mexiko, evaluierte für Bosch im Einkauf Stahllieferanten für die Produktion und zog weiter nach China, wo sie für Hilti die Logistikstrategie entwickelte. Bis es sie wieder an die Hochschule zog,
an die Elite-Universität Stanford.
So viel angesammeltes theoretisches und praktisches Wissen schreit nach noch mehr Praxis: Ehmann landete in der Unternehmensberatung, jonglierte mit Zahlen und konnte ihre Managementfertigkeiten in der zweiten Reihe trainieren. Das erworbene Know-how ebnete ihr den Weg ins Management von Tech-Start-ups: Ehmann brach nach São Paulo auf, lernte Portugiesisch und verantwortete die Business Intelligence Unit eines brasilianischen Start-ups. Fliessend in vier Weltsprachen sowie mit unternehmerischer Erfahrung und dem Abschluss einer Elite-Uni in der Tasche wechselte sie schliesslich vom Tech-Start-up zum Tech-Giganten.
Seit fünf Jahren ist sie nun bei Google tätig. Ihre Hauptaufgabe, wenig überraschend: Partnerschaften mit externen Firmen managen. Dabei war sie so erfolgreich, dass sie heute die globale Verantwortung für die Etablierung des Geschäftszweigs Augmented Reality verantwortet. Ehmann ist Ingenieurin, Managerin – und nicht zuletzt eine Frau. Was sonst keiner Erwähnung bedarf, ist in einer so männerdominierten Branche dennoch selten. Diversität liegt ihr deshalb sehr am Herzen. Als Vorstandsmitglied von We Shape Tech setzt sie sich für mehr Frauen in technischen Disziplinen ein. «Ich bin überzeugt, dass viele Frauen diesen Branchen eher aus kulturellen Gründen fernbleiben und nicht wegen ihrer Fähigkeiten.»