Angesichts der Unsicherheit über die Zukunft des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten will Mexiko den Import und Export landwirtschaftlicher Produkte diversifizieren.
«Mexiko muss sich der Welt öffnen», sagte Agrarminister José Calzada Rovirosa am Donnerstag. «Wir haben zwei klare Aufgaben: Kunden für mexikanische Produkte und Anbieter für Produkte zu finden, die wir konsumieren», sagte Calzada.
Enge Bande
Mexiko und die USA sind wirtschaftlich eng verbandelt. Im vergangenen Jahr exportierte Mexiko landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel im Wert von 25 Milliarden Dollar in die Vereinigten Staaten. Andererseits kauft Mexiko auch viele Agrarprodukte aus den USA, beispielsweise gelben Mais. Sein Ministerium suche jetzt nach alternativen Anbietern beispielsweise in Argentinien, sagte Calzada.
US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, Nafta neu zu verhandeln oder sogar aufzukündigen. Das Freihandelsabkommen hat fast alle Zölle zwischen den USA, Kanada und Mexiko beseitigt. Nach Auffassung von Trump schadet Nafta allerdings den USA eher als es nützt.
Kanada lehnt Zweiergespräche ab
Derweil sagte der kanadische Handelsminister François-Philippe Champagne am Donnerstag in Mexiko City, Kanada wolle nicht in Zweiergesprächen über die Zukunft des Freihandelsabkommens verhandeln. «Für mich ist es ganz klar», sagte er. «Nafta ist ein Dreiländer-Vertrag. Um ihn neu zu verhandeln, muss man deshalb Dreiergespräche führen.»
Beobachter vermuten, mit bilateralen Gesprächen könnte Trump zusätzlichen Druck auf die beiden Partnerländer ausüben. Trump selbst hat erklärt, den Handel mit Kanada wolle er nur anpassen, während er das «unfaire» Abkommen mit Mexiko ändern wolle.
(sda/ise/mbü)