Regulierungsbehörden weltweit erhöhen zunehmend den Druck auf Apple und Google-Mutterkonzern Alphabet, um die Macht des Duopols auf mobilen Plattformen zu brechen. Das will nun das Schweizer Jungunternehmen Apostrophy AG ausnützen, indem es eine dritte Option entwickelt, die auf dem Versprechen der Datensouveränität basiert.

Gründer Petter Neby nimmt am Weltwirtschaftsforum (WEF) teil, um den Namen Apostrophy bei potenziellen Investoren und Regierungsvertretern bekannt zu machen und um diese Woche in Davos sein Smartphone-Betriebssystem vorzustellen.

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Grosskonzerne wie Microsoft und Samsung scheiterten

Microsoft, Samsung, HP und die Mozilla Foundation scheiterten alle mit dem Versuch, Googles Android- und Apples iPhone-Ökosystem herauszufordern. Nun versucht sich also das in Lugano ansässige Unternehmen daran. Das Team von Neby hat ehemalige Software-Ingenieure der Firma KaiOS rekrutiert, die sich mit erschwinglichen Gerätenan aufstrebende Märkte richten sollte.

Der Apostrophy-Vorsitzende baut auf dem auf, was er kennt. Neby gründete 2008 Punkt, eine Marke für Mobiltelefone, die sich an Menschen richtet, die in Kontakt bleiben wollen, ohne von der «Ablenkungsindustrie» moderner Smartphones überwältigt zu werden. Und er verlässt sich auf das Knowhow von CEO Steve Cistulli – der über 25 Jahre Erfahrung in der Mobilfunkbranche verfügt.

Abonnementgebühr geplant

Im Gegensatz zu Apple und Google beabsichtigt Apostrophy, eine Abonnementgebühr für die Kombination aus Software und Diensten zu erheben – die Hauptkunden werden eher Hardwarehersteller als Endnutzer sein – und erinnert damit an das sicherheitsorientierte Blackberry-Ökosystem der Vergangenheit.

Nebys andere Firma Punkt gehört zu den Kunden des Unternehmens. Apostrophy beschäftigt weltweit mehr als 50 Mitarbeiter und sammelte in diesem Jahr 10 Millionen Franken ein.

Android-Version die Verfolgung des Nutzerverhaltens stoppt

Die Software des Unternehmens, AphyOS genannt, basiert auf einer Open-Source-Version von Android namens GrapheneOS. Sie funktioniert durch die Trennung von Apps, um die Verfolgung des Nutzerverhaltens zu verhindern, ähnlich wie die Änderungen, die Apple in iOS auf iPhones implementiert hat und die sich katastrophal auf die Anzeigenverkäufe von Meta ausgewirkt haben.

Aphy wird in der Lage sein, Android-Apps auszuführen, wird aber standardmässig weder Googles Mobile Services noch den Play Store einschliessen.

(Bloomberg/gku)

Apple erwägt, andere App Stores auf seinen Geräten zuzulassen

Apple bereitet sich einem Medienbericht zufolge darauf vor, in der Europäischen Union auch alternative App Stores auf seinen iPhones und iPads zuzulassen. Als Teil der Änderungen könnten Kunden Software von Drittanbietern auf ihre Geräte herunterladen, ohne Apples Online-Laden zu nutzen, meldete «Bloomberg» unter Berufung auf Insider. Mehr dazu lesen Sie hier.