Die Schweiz hadert mit ihrer neuen Grossbank. Begonnen hat das komplizierte Verhältnis am 19. März 2023, als Finanzministerin Karin Keller-Sutter vor die Öffentlichkeit trat und Geschichte geschrieben wurde: Die UBS hatte soeben die todgeweihte Credit Suisse übernommen – und die Katastrophe für den Wirtschaftsstandort abgewendet. An der Seite der Bundesrätin sass damals der Architekt des Jahrhundertdeals: UBS-Präsident Colm Kelleher (67). Wir haben ihn am Hauptsitz an der Zürcher Bahnhofstrasse zum Gespräch getroffen.

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Herr Kelleher, Sie kennen die Begriffe: «Superbank», «Monsterbank». Die Schweiz hat Angst vor der UBS.

Ich verstehe, dass UBS in der Schweiz eine Sonderstellung hat. Damit sind auch besondere Pflichten verbunden. Ich glaube aber auch, dass die Schweiz von UBS profitiert. Das ist keineswegs überheblich oder arrogant gemeint. So ist UBS der drittgrösste private Arbeitgeber, und wir sind auch ein grosser Steuerzahler: UBS, CS und ihre Mitarbeitenden zahlten 2023 allein 2,6 Mrd. Franken. Es gibt eine Art Gesellschaftsvertrag zwischen der Schweiz und UBS.