Die gute Nachricht aus der Migros vorweg: 2024 war kein weiteres Schreckensjahr für den Dutti-Konzern. Dennoch sei es «anspruchsvoll» und «bewegt» gewesen, lässt sich Migros-Chef Mario Irminger (59) in einer Mitteilung zitieren. Das gilt für Kundinnen und Kunden, vor allem aber für die Mitarbeitenden des orangen Riesen.
Wichtige Kennzahlen vorweg: Die Migros Gruppe verbesserte den Gewinn auf 419 Millionen Franken. Im Vorjahr 2023 betrug dieser lediglich 175 Millionen. Nur die Migros Bank rettete die Gruppe damals vor roten Zahlen. Die Finanztochter sorgt auch 2024 für einen wichtigen Gewinnbeitrag von 282 Millionen Franken. Doch auch ohne diesen stünden nun wieder schwarze Zahlen in den Büchern, geht aus dem Migros-Rapport hervor.
Abschreiber von 440 Millionen Franken wegen Firmenverkäufen
Was der Grossverteiler ebenfalls publik macht: Sondereffekte aus Portfoliobereinigungen von 440 Millionen Franken. Damit sind einmalige Abschreiber im Zusammenhang mit den Verkäufen der Fachmärkte gemeint, die 2024 abgeschlossen wurden.
Der Gruppenumsatz klettert auf 32,5 Milliarden Franken, was die Migros schon Anfang Jahr bekannt machte. Das ist ein Rekord, obwohl Fachmärkte wie SportX, Melectronics, Micasa oder Hotelplan an neue Eigentümer verkauft wurden. Das liegt auch daran, dass die beiden Letztgenannten erst im laufenden Geschäftsjahr verkauft wurden und die Umsätze erst jetzt belasten. Laut Mitteilung wird der Gruppenumsatz für 2025 um rund 3 Milliarden Franken tiefer ausfallen.
Tiefe Preise im Supermarkt kosten 500 Millionen Franken
Auch die Tiefpreis-Offensive mit Preissenkungen in der Höhe von 500 Millionen Franken soll sich im Supermarktgeschäft im laufenden Jahr negativ auf den Umsatz auswirken. Das dürfte der Kundschaft beim Einkauf allerdings egal sein.
Die Migros sei finanziell kerngesund, heisst es weiter. Das Eigenkapital des Handels- und Industriegeschäfts betrage 17,6 Milliarden Franken.
Apropos Industrie: Noch immer am Laufen ist der Verkaufsprozess für Mibelle und deren sechs Industriewerke im In- und Ausland. Gut 1600 Mitarbeitende wissen auch 14 Monate nach Ankündigung des Verkaufs nicht, in wessen Hände die Herstellerin von Eigenmarken wie das Handy-Spülmittel fällt.
Für die gesamte Migros Gruppe wurden schliesslich verbindliche Nachhaltigkeitsziele gesetzt. So will der Konzern etwas bis 2025 die Treibhausgasemissionen in den eigenen Betrieben und entlang ihrer Wertschöpfungsketten auf Netto-Null senken.
Im angelaufenen 100. Jubiläumsjahr will sich die Migros nebst auf die Festivitäten und die Mega-Party für die Mitarbeitenden im September weiter auf ihr Kerngeschäft mit Food, Non Food, Finanzdienstleistungen und Gesundheit fokussieren.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.