2025 soll die Eigenkapitalrendite bei mehr als 15 Prozent liegen, wie die Bank am Montag in Helsinki mitteilte. Bisher hatte das Institut mehr als 13 Prozent anvisiert. Am Aktienmarkt zeigten sich Investoren der im EuroStoxx 50 Nordea dennoch enttäuscht. Analysten führten dies vor allem auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres zurück.
Institut will weitere Aktien zurückkaufen
Seit Ende 2021 steckt Nordea überschüssiges Kapital in Aktienrückkäufe und hat gerade Programme im Gesamtwert von 4,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Das vierte Aktienrückkaufprogramm mit einem Umfang von einer Milliarde Euro wird im März auslaufen. «Rückkäufe sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Kapitalausschüttung», sagte Konzernchef Frank Vang-Jensen der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Unternehmen werde in den kommenden Jahren weitere Aktien zurückkaufen.
Ihre neuen Ziele will die Bank durch mehr Geschäft mit den bestehenden Kunden erreichen. Sie will Marktanteile gewinnen und eine «Dynamik im Markt schaffen, auch wenn es im Moment etwas langsamer läuft», sagte Vang-Jensen. Das Wachstum der Aktienmärkte und der nordischen Volkswirtschaften würden dazu beitragen, insbesondere im Jahr 2025. «All das führt zu unserer Einschätzung, dass wir unser Ziel erreichen werden», fügte er hinzu.
Wegen zuletzt hervorragend gelaufener Geschäfte hatten Investoren wie der Finanzinvestor Cevian die Bankspitze bereits dazu gedrängt, das Renditeziel anzuheben. Vang-Jensen verwies nun auf die «bedeutenden strukturellen Verbesserungen», die das Unternehmen in den vergangenen vier Jahren erzielt habe.
Operativer Gewinn um 18 Prozent gesteigert
Im vergangenen Jahr steigerte die Bank den operativen Gewinn um 18 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet. Grund für das deutlich bessere Ergebnis ist vor allem der stark gestiegene Zinsüberschuss. Dieser legte um fast ein Drittel auf 7,45 Milliarden Euro zu.
Die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital zog um 3,1 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent an und lag damit deutlich über dem neuen Mittelfristziel. 2023 war jedoch für die skandinavische Bank wie für die Konkurrenz ein Ausnahmejahr, da sie stark von den anziehenden Zinsen profitiert hat. Im laufenden Jahr dürfte die Marge im Zinsgeschäft wieder etwas fallen, da die Banken bis dahin wahrscheinlich einen grösseren Teil der höheren Einnahmen aus dem Kreditgeschäft für höhere Zinsen für Kundeneinlagen aufwenden müssen.
Nordea ist eine der führenden Banken in Nordeuropa. Sie ist durch die Fusion mehrerer Banken aus Dänemark, Finnland und Schweden entstanden. (awp/hzb/pg)