Das Ergebnis belastet haben die starke Aufwertung des Schweizer Frankens und die kostspielige Beilegung des Steuerstreits mit der amerikanischen Justiz. Der Bankengruppe flossen aber weiter neue Gelder zu.
Die Gewinn der Vermögensverwaltungsgruppe sackte in 2023 um 25 Prozent auf 577 Millionen Franken ab, wie diese am Donnerstag mitteilte. Alleine der Vergleich mit dem US-Justizministerium (DOJ) kostete die Bank 122,9 Millionen US-Dollar.
In dem vergangenen Dezember abgeschlossenen Deal hatte Pictet eingeräumt, US-Steuerzahlern in den Jahren 2008 bis 2014 aktiv dabei geholfen habe, insgesamt mehr als 5,6 Milliarden Dollar in der Schweiz und anderswo vor den US-Steuerbehörden zu verstecken. Dadurch wurden laut DOJ gut 50 Millionen Dollar an Steuern hinterzogen.
«Ausserordentliche Faktoren»
Der um «ausserordentliche Faktoren» bereinigte Konzerngewinn sank nur um 9 Prozent, betonte die Bank. Und ohne Fremdwährungseffekte wäre der konsolidierte Nettogewinn gar stabil geblieben, sagte Seniorpartner Renaud de Planta im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
«Fast 80% unserer Vermögenswerte werden in Fremdwährungen verwaltet, während rund 60% unserer Kosten und unserer Mitarbeitenden in der Schweiz angesiedelt sind», sagte de Planta. Die starke Aufwertung des Frankens habe die Bank daher «massgeblich»belastet.
Die Wechselkurseffekte schlugen auch auf der Einnahmenseite durch: Insgesamt erwirtschaftete die Bank einen etwas tieferen Geschäftsertrag von 3,16 Milliarden Franken (-1%). Laut de Planta stiegen etwa die Löhne sowie die Ausgaben für Miete und Lieferanten.
Zunahme der verwalteten Vermögen
Die verwalteten Vermögen und Einlagen beliefen sich zum Jahresende auf 633 Milliarden Franken, das sind 4 Prozent mehr im Jahresvergleich. Zudem verzeichnete die Bank im Berichtsjahr Neuzuflüsse von 16 Milliarden Franken. Diese hätten sich über sämtliche Regionen und alle vier Geschäftsfelder verteilt.
Pictet hat aber offenbar nicht speziell von den Turbulenzen im Schweizer Bankensektor profitiert. «Der Effekt der Credit Suisse war minimal», erklärte de Planta. Vielmehr habe die Bank vor allem ihre Kompetenzen im Bereich Private Equity ausgebaut.