Apps zum Fitwerden gibt es wie Sand am Meer. Ausgerechnet Pokémon Go schafft es nun, Millionen von Menschen zu mehr Bewegung zu motivieren. Ein Handy-Game wird also zum effizienten Fitnesstrainer. Denn frei nach dem Motto «Weg von der Couch» müssen die Nutzer raus aus den eigenen vier Wänden und ins Freie, um die Pokémon aufzuspüren und einzufangen.

Das Handy zeigt auf einer virtuellen Karte, wo sich die Pokémon in der realen Welt verstecken. Zu diesen Orten muss der Spieler zu Fuss oder mit dem Fahrrad gelangen. Für einige Aktionen – das im Spiel wichtige Ausbrüten von Eiern – werden sogar Distanzen vorgeschrieben. Zwischen zwei und zehn Kilometern muss der Spieler zurücklegen. Wer mit dem Auto fährt, bei dem zählt die Entfernung nicht: Die App registriert, wenn sich der Nutzer schneller als 20 Kilometer pro Stunde fortbewegt.

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Virtuelle Jagd steigert realen Kalorienverbrauch

Die Jagd nach den virtuellen Pokémons schlägt sich also real im Kalorienverbrauch der Gamer nieder. Fitnesstracker-Hersteller Jawbone hat das Sportplus einmal statistisch ausgewertet und festgestellt, dass Pokémon-Spieler knapp 63 Prozent mehr Schritte an einem Wochenende machen als vor dem Start der Spiels.

Pokémon-Go-Fans legen gut Strecke zurück, da sich die virtuellen Pokémons an so unterschiedlichen Orten versteckt sind. Unsere Bildergalerie oben zeigt, wo sie welche Pokémons am besten finden. Die Handy-App entwickelt sich damit quasi als Nebeneffekt zum Konkurrenten von Fitness-Tracking-Apps wie Runtastic. Selbst Sportmuffel werden buchstäblich spielerisch zu mehr Bewegung an der frischen Luft animiert. Das Spiel wird nicht als Muss empfunden oder mit Schwitzen im Fitnesscenter assoziiert, da der Spassfaktor und die Sammelleidenschaft im Vordergrund stehen. Zahlreiche Pokémons-Fans jubeln bei Twitter über die bewältigten Strecken:

Pokémon Go ist das erfolgreichste Smartphone-Game aller Zeiten. In den USA hat das Spiel aktuell mehr tägliche Nutzer als Twitter, nämlich über 20 Millionen. Entwickler Nintendo hat seinen Börsenwert seit dem Start des Spiels verdoppelt, auch wenn der Kurs zuletzt wieder nachgab. In den USA verbringen die Nutzer inzwischen mehr Zeit (33 Minuten im Durchschnitt) mit Pokémon Go als auf Facebook (22 Minuten). In der Schweiz ist das Spiel seit dem 13. Juli erhältlich.