Das Familienunternehmen Beyer Chronometrie in Zürich ist das älteste Uhrengeschäft der Schweiz. Seit 262 Jahren steht das Unternehmen für traditionelles Uhrmacherhandwerk und ist für Uhrenliebhaber eine beliebte Adresse an der Bahnhofstrasse. 

Trotz dieser langjährigen Tradition gibt sich Beyer innovativ und hat eine NFT-Kollektion von digitalen Uhren lanciert, die laut Beyer «weltweit einzigartig» sein soll.

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Um dieses Neuland zu betreten, hat sich das Traditionsgeschäft Hilfe von FTSY8 Fictional Studio geholt, einem Subbrand der Zürcher Kreativagentur Sir Mary. Die aufstrebende Agentur aus Zürich befasst sich vorwiegend mit digitalen Projekten für Kunden wie Schweiz Tourismus, CSS, Swiss oder UBS. 

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Uhren kosten 950 Dollar

Dabei hat die Agentur eine Handvoll Designer und Designerinnen aus unterschiedlichen Sparten an Bord geholt, um eine Vielfalt von verschiedenen Motiven zu erarbeiten. Dabei seien die «physischen Grenzen der Uhrmacherkunst bewusst verschoben worden», wie Beyer in einer Mitteilung schreibt. Die Uhren lehnen sich dabei bewusst an Motive aus der Mode- und Gaming-Welt an und erinnern in ihrer Aufmachung an NFT-Kunstwerke. Die Stücke sind ebenfalls «Non-Fungible Token»-Uhren. 

Ganz neu ist der Ansatz von Beyer aber nicht: Auch TAG Heuer hat sich vor ein paar Tagen mit dem Thema NFT in Szene gesetzt. Die Schweizer Uhrenmarke hatte mit dem bekannten Bored Ape Yacht Club ein Update entwickelt, bei dem eine Smartwatch in der Lage ist, NFT anzuzeigen und diese im Wallet des Besitzers oder der Besitzerin als NFT zu speichern. 

Beyer bringt aber eigene NFT-Uhren heraus. Eine solche Uhr ist im Metaverse einmalig und kostet 950 Dollar. Das Zürcher Unternehmen hat 380 Exemplare mit insgesamt 30 Modellen erzeugt. René Beyer, Chef und Inhaber von Beyer, sagt zur Kollektion: «Nur weil wir das Uhrenbusiness erfunden haben, ruhen wir uns nicht darauf aus. Wir sind seit 1760 auf der Suche, wie wir Tradition und Vision miteinander verbinden können.» Mit der Kollektion sei das wieder einmal schön gelungen.

Beyer hat sich für die Kollektion etwa mit Designer Simon Husslein zusammengetan, der Uhren für Braun, Nomos Glashütte oder Ventura entworfen hat. Dazu arbeitet Beyer mit Niklaus Hodel, der sich vor allem mit virtuellen Turnschuhen einen Namen gemacht hat. Hodel hat bereits für Louis Vuitton, Givenchy oder Maison Margiela gearbeitet. 

Beyer

Das Design der Uhren erinnert an die Gaming-Welt, die sich schon länger mit NFT befasst. 

Quelle: ZVG

Run auf die erste Kollektion

Die NFT-Uhren scheinen auf reges Interesse zu stossen. Der erste Drop mit 100 NFT-Uhren wurde am Montag lanciert. Laut Angaben von Beyer waren diese 100 Uhren «nach 7 Minuten ausverkauft». Der nächste Drop aus der Kollektion soll am 29. Juni 2022 für eine breitere Öffentlichkeit stattfinden. 

Man habe bei der Kollektion bewusst auf verschiedene Motive und Ausprägungen der Uhren gesetzt, um nicht nur die NFT-Community anzusprechen, heisst es weiter. «Vielmehr sollten auch technisch weniger versierte Uhrenfans die virtuellen Uhren kaufen können.»

Deshalb bietet Beyer auch verschiedene Zahlungsmöglichkeiten für die virtuellen Uhren an. Die Uhren können sowohl über ein Metamask Wallet gemintet und mit Ethereum bezahlt werden, aber auch mit Kreditkarte. Die Idee einer eigenen NFT-Kollektion von einer Schweizer Traditionsfirma wurde auch am WEF in Davos präsentiert. 

(tdr)

Beyer

Die Kollektion umfasst aber auch klassische Uhrenmotive, um nicht nur NFT-Fans anzusprechen. 

Quelle: ZVG