Die Parallelen sind verblüffend: Auf der einen Seite haben wir den Uhrendesigner Gérald Genta (1931–2011), gerne «Picasso des Uhrendesigns» genannt. Und auf der anderen Seite Massimo Tamburini (1943–2014), oft zum «Michelangelo des Motorradbaus» emporstilisiert. Genta schuf unsterbliche Klassiker wie die Patek Philippe Nautilus, die Audemars Piguet Royal Oak, die Bulgari Bulgari, die Ingenieur von IWC oder die Pasha von Cartier. Tamburini wiederum ist der Vater von so berühmten Motorrädern wie der MV Agusta F4 oder der legendären Ducati 916. Letztere, dies als kleiner Ausflug in die oktangeschwängerte Zweiradwelt, war eines der ersten Motorräder im Handel mit Auspuffschalldämpfern unter der Sitzbank, was die Fans – neben den futuristischen Formen – restlos begeisterte.
Zum 30. Geburtstag des Motorrads kommen heute beide Welten in einer Uhr zusammen – in einer Auflage von 250 Stück. Die Marken Gerald Charles und Ducati präsentieren die Maestro 4.0 Ducati 30° Anniversario 916. Gerald Charles, dies zur Erinnerung, war die letzte Marke, die Gérald Genta selber gegründet hatte, sie wird heute von der italienischen Familie Ziviani kontrolliert.
Gerald Charles Maestro 4.0 Ducati 30° Anniversario 916
Die neue Uhr kommt im klassischen Signature-Gehäuse der Marke daher, rechteckig, mit gebrochenen Ecken und einer bogenförmigen Ausbuchtung unten. Zum ersten Mal seit über 13 Jahren hat Gerald Charles darin die springende Stunde wieder eingeführt, «eine der ikonischsten Komplikationen der Entwürfe von Herrn Genta», so die Marke. Die Uhr sei eine Weiterentwicklung der historischen Gerald Charles Maestro 39, geschaffen, als der Gründer noch Chefdesigner der Maison war.
Sie ist dennoch modern und erinnert mehrfach an den kühnen Entwurf der Ducati 916: knallrot, mit einer schwarzen Keramiklünette auf einem karbongeschmiedeten, schwarzen Gehäusekörper mit Titanboden. Die springenden Stunden werden in einem roten Fensterchen über einem durchbrochenen Rad in Gelb angezeigt. Es erinnert an die Felgen des Töffs, springt jede Stunde zusammen mit der Zahlenscheibe eine Position zurück und platziert so die richtige Zahl unter dem Fensterchen. Sonst dominiert neben Schwarz das traditionelle Ducati-Rot.
Nebenbei: CEO Federico Ziviani wird es in Bezug auf Komplikationen nicht bei der springenden Stunde belassen. Künftig, so hat er versprochen, werde jedes Jahr eine neue Komplikation in die Welt von Gerald Charles Einzug halten.
Gerald Charles Maestro 4.0 Ducati 30° Anniversario 916
Durchmesser: 39 x 41,90 mm
Gangautonomie: 50 Stunden
Komplikation: springende Stunde
Auflage: 250 Stück
Preis: 37’000 Franken
