Die Gründe für die vermehrte Einnahme von Schlafmitteln und Psychoanaleptika sieht die Krankenkasse Helsana gemäss dem neuesten Arzneimittelreport in der “hohe psychische Belastung” und “Verunsicherung während des Lockdowns”. Der Report zeigt insgesamt: Die Medikamentenkosten zu Lasten der Grundversicherung belaufen sich 2020 auf 7.7 Milliarden Franken. Obwohl gegenüber 2019 rund 2.2 Prozent weniger Medikamente bezogen wurden, stiegen die Gesamtkosten mit 1.2 Prozent Mehrausgaben weiter an.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Suchtverhalten werden sicher lange Zeit nachwirken, sind auch die Fachleute von Sucht Schweiz überzeugt. Die Pandemie belaste nicht nur die mentale Gesundheit, sondern zeigt sich unter anderem auch bei der Einnahme von Medikamenten und schaffe neue Risikogruppen. 350'000 Schweizerinnen und Schweizer schlucken gemäss Schweizer Suchtpanorama 2021 regelmässig und über längere Zeit Schlaf- oder Beruhigungsmittel, darunter viele ältere Menschen. (pm/hzi/mig)