Während KI-gesteuerter Identitätsbetrug stark zunimmt, zeigt der Signicat-Report The Battle Against AI-driven Identity Fraud eine Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln. Während über 76 Prozent der Entscheidungsträger die wachsende Bedrohung durch KI bei Betrug erkennen, haben nur 22 Prozent der Unternehmen damit begonnen, KI-gesteuerte Massnahmen zur Betrugsprävention zu implementieren. Diese Verzögerung macht die Unternehmen anfällig für immer raffiniertere Betrugstechniken.
Für die Studie wurden über 1'200 Entscheidungsträger aus Banken, Fintechs, Zahlungsanbietern und Versicherungsunternehmen in Europa befragt. Trotz eines hohen Bewusstseins für die Bedrohung zeigen die Ergebnisse eine erhebliche Lücke zwischen dem Verständnis des Problems und dem Ergreifen von Massnahmen.
Die Diskrepanz zwischen Sensibilisierung und Handeln
In dem Bericht wird hervorgehoben, dass sich die Unternehmen des Problems durchaus bewusst sind, aber Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Schutzmassnahmen zu ergreifen, und zwar aus folgenden Gründen:
- Mangelndes Fachwissen: 76 Prozent der Entscheidungsträger im Bereich Betrugsbekämpfung geben unzureichende Kenntnisse als Haupthindernis an.
- Zeitmangel: 74 Prozent geben zu, dass sie nicht die Zeit haben, das Problem mit der erforderlichen Dringlichkeit anzugehen.
- Fehlendes Budget: 76 Prozent geben an, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um robuste Technologien zur Betrugsprävention einzusetzen.
«Trotz der alarmierenden Zunahme von KI-gesteuerten Identitätsbetrugstechniken wie Deepfakes stecken die meisten Unternehmen noch in der Planungsphase fest», erklärt Pinar Alpay, Chief Product & Marketing Officer bei Signicat. Die Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln wird immer grösser und stellt ein stark wachsendes Risiko dar, insbesondere für den Finanzsektor und andere regulierte Branchen.
2025: das Jahr des KI-Betrugs
Im Hinblick auf die Herausforderungen des Jahres 2025 warnt der Bericht davor, dass Betrüger KI in einem noch nie dagewesenen Ausmass nutzen werden. Deepfake-Angriffe, die laut Signicat-Daten in den letzten drei Jahren um 2137 Prozent zugenommen haben, sind nur ein Beispiel dafür, wie schnell sich KI-gesteuerte Betrugstechniken weiterentwickeln. (pd/hzi/kbo)