Drei Schweizer sind in der Konzernleitung der Deutschen Bank – alle haben schon angenehmere Zeiten erlebt. CEO Josef Ackermann (63) hat mit dem Geplänkel um seine Nachfolge seine Karriere beschädigt. Risikochef Hugo Bänziger (55), der als Nachfolger galt, wurde von den Kollegen überholt. Und Spartenchef Pierre de Weck (61), auch ein Vertrauter von Ackermann, soll laut deutschen Medien vor dem Abgang stehen.

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Wie stark sich das Machtgefüge verändern könnte, hat nicht zuletzt Ackermann selber unterschätzt. Sein Vorhaben, im Frühling 2012 an die Spitze des Aufsichtsrats zu wechseln, scheiterte an der mangelnden Unterstützung wichtiger Aktionäre – jener Gruppierung, die er mit ehrgeizigen Renditezielen stets hofiert hatte.

25 Prozent der Anteilseigner hätten zustimmen müssen, damit Ackermann entgegen den Vorschriften der Corporate Governance ins Kontrollgremium hätte wechseln können. Selbst die bankeigene Fondsgesellschaft DWS wollte nicht für Ackermann stimmen, ebenso wenig angelsächsische Investoren, die sich auf die Seite von Nachfolger Anshu Jain geschlagen haben.

Der Inder amtet mit dem Deutschen Jürgen Fitschen ab 2012 als Co-CEO. Eine Enttäuschung für Hugo Bänziger, dessen Chancen, sich dereinst doch noch an die Spitze zu hieven, mit der Nichtwahl Ackermanns gesunken sind. Immerhin würden auch die neuen Chefs auf Bänziger zählen, sagen Insider, hat der Risikochef die Bank doch sicher durch die Finanzkrise geführt.

Enger dürfte es für Pierre de Weck werden. Der Leiter des Geschäfts mit vermögenden Kunden steht seit Jahren wegen des schleppenden Aufbaus in der Kritik. Auch wenn er zuletzt mit der Integration der 2009 erworbenen Sal. Oppenheim Punkte wettmachen konnte, blieb er hinter den Erwartungen zurück. De Weck werde als Kandidat für einen «mehr oder weniger ehrenhaften» Abschied genannt, schrieb «Der Spiegel».

Einen solchen hatte de Weck auch in der Schweiz. Sein Abgang bei der UBS erfolgte 2001 «im gegenseitigen Einvernehmen». Er leitete bei der UBS den Bereich Private Equity – und hinterliess einen Verlust von zwei Milliarden Franken.