Die Geschäftsidee?
Smeetz bietet Betreibern von Freizeitattraktionen (Museen, Vergnügungsparks, Theatern …) eine Plattform, die viele mühsame und zeitraubende tägliche Aufgaben rationalisiert und automatisiert. Sie ist vollgepackt mit KI-gesteuerten Tools, die helfen, die Einnahmen zu maximieren, die Besucherzahlen zu optimieren und Inventar und Personal zu planen.
Wie ist sie entstanden?
Weil ich es als völlig unlogisch empfand, dass Airlines oder Hotels bereits seit Jahren fortschrittliche Umsatzmanagement-Techniken einsetzen, der Freizeitbereich jedoch noch immer in der Vergangenheit feststeckt, mit einem Flickenteppich aus veralteten Lösungen, die es nicht ermöglichen, die generierten Daten zu nutzen.
Warum der Name?
Er leitet sich von «Let’s meet» ab, wobei der Grundgedanke darin besteht, den Menschen den Zugang zu Freizeitaktivitäten zu erleichtern, damit sie mehr – und mehr gemeinsam – unternehmen können.
Woher stammt das Startkapital?
Familie, Freunde und Business Angels.
Website: www.smeetz.com
Gegründet: 2018
Gründer: Alexandre Martin (36), CEO; Morgan Siffert (33), CTO
Firmensitz: Lausanne
Anzahl Mitarbeiter: 48
Angestrebter Umsatz für 2023: 6,0 Mio. Fr. wiederkehrender vertraglicher Umsatz
Profitabel ab: 2024
Womit erzielen Sie die Umsätze?
Kunden zahlen eine jährliche Abo-Gebühr für unsere SaaS und Transaktionsgebühren auf den Umsatz, den sie mit uns abwickeln.
Die Vision?
Wir gestalten die Welt der Freizeitattraktionen neu und bringen unsere Kunden in die Zukunft des Umsatzmanagements, angetrieben durch KI, um den Umsatz und die betriebliche Effizienz zu steigern.
Die grosse Stärke?
Wir liefern einen wichtigen Mehrwert für unsere Kunden, die eine Umsatzsteigerung von bis zu 30 Prozent erzielen können. Unser Team setzt unseren Masterplan auf den Punkt um und treibt das Geschäft jeden Tag voran.
«Smeetz ist ein vielversprechendes ICT-Startup mit einem talentierten Gründerteam. Trotz vergleichsweise geringerer Erfahrung bei der technischen Expertise konnte Smeetz eine attraktive Buchungsplattform entwickeln und 2022 eine erfolgreiche Series-A-Finanzierungsrunde abschliessen. Im Vergleich zur Series-B-Benchmark muss die Firma beim absoluten Umsatz und beim Umsatzwachstum aufholen. Smeetz zeigt grosses Engagement und arbeitet kontinuierlich an der Steigerung dieser Kennzahlen durch eine gezielte Expansion und strategische Schritte.»
Die grösste Herausforderung?
Die Umsetzung unseres ehrgeizigen Expansionsplans, um den deutschen und den nordamerikanischen Markt zu erschliessen. Wir müssen nun unser Team mit allen notwendigen Ressourcen ausstatten.
Der bisher grösste Erfolg?
Wir haben die Pandemie unbeschadet und sogar gestärkt überstanden. Wir arbeiteten in dieser Zeit hart daran, unser Produkt zu perfektionieren.
Das Überraschendste bisher?
Wie viel Vertrauen wichtige und grosse Institutionen dem, was wir für sie aufgebaut haben, entgegenbringen.
Der nächste Schritt?
Die Einstellung zusätzlicher Vertriebs- und Geschäftsentwicklungsmitarbeiter in Deutschland und den USA sowie eine neue Finanzierungsrunde Ende 2023 in Höhe von zehn bis zwölf Millionen Dollar.
«Der Markt, den Smeetz adressiert – Preisoptimierung für Freizeitparks, Museen oder Events –, ist gross, global, aber auch sehr fragmentiert. Es wird viel alte Technologie eingesetzt, was eine Chance zur Disruption darstellt. Die Branche ist jedoch nicht besonders progressiv, was es nicht leicht macht, eine moderne Softwarelösung zu verkaufen. Die Software von Smeetz ist leistungsfähig, aber auch komplex. Deshalb ist es schwierig, die gesamte Lösung von Beginn weg zu verkaufen. Zumeist verkaufen sie zuerst einzelne Teile mit dem Ziel, zu expandieren. Da die Verkaufsprozesse zudem länger dauern und die einzelnen Verträge im Schnitt kleiner sind, ist schnelles Wachstum schwieriger und teurer. Bisher konnten die Gründer auf der Verkaufsseite viel selbst vorantreiben. Jetzt geht es darum, schnell zu skalieren. Das wollen sie in verschiedenen Geografien gleichzeitig tun, was viel einfacher gesagt als getan ist. Das Managementteam ist noch zu dünn aufgestellt, für eine aggressive internationale Expansion fehlt es vor allem im Verkauf an Expertise. Es wird deshalb für Smeetz schwer – aber nicht unmöglich –, pro Jahr um den Faktor zwei bis drei zu wachsen. Zumal es auch Konkurrenz von Start-ups und traditionellen Ticketfirmen gibt. Smeetz kann ein gute Softwarefirma werden mit einem Exit an einen alteingesessenen Player oder eine Buchungsplattform.»
«Die Idee, bei Freizeitparks Dynamic Pricing zu machen wie bei Airlines, leuchtet eigentlich jedem ein. Aber so, wie Smeetz sie umsetzt, ist sie noch kein Selbstläufer: Der Verkaufsprozess ist relativ komplex, da ist noch viel Consulting und Anpassung dabei. Der Kunde muss also gross genug sein, damit sich der Aufwand lohnt. Smeetz startete in Lausanne, inzwischen haben sie selber gesehen, dass das vielleicht nicht der ideale Ort für ein weltweites SaaS-Geschäft ist. Und es gibt in jedem Land mindestens einen Herausforderer, der ähnlich unterwegs ist. Das wird irgendwann zu Konkurrenzkampf führen. Anderseits gilt hier nicht «The winner takes it all». Viele Veranstaltungsorte müssen erst noch den Weg vom Analogen ins Digitale gehen und danach ins Dynamic Pricing. Das Marktpotenzial ist also gross, da kann man sicher ein solides Business bauen. Ich würde Smeetz empfehlen, noch mehr am Product-Market Fit zu arbeiten, bevor man ins Ausland expandiert. Und das Unternehmen muss einen Markt nach dem anderen angehen, denn das Produkt verkauft sich hauptsächlich von Mund zu Ohr. Es braucht also eine gewisse Grösse pro Markt, um erfolgreich zu sein. Dann kann das Geschäft zur Geldmaschine werden, weil keine zusätzlichen Kosten mehr anfallen. Smeetz kann eine solide Firma werden. Sie hat sogar das Potenzial zum Unicorn, aber so, wie sie das im Moment angeht, glaube ich eher nicht daran.»