Oft wird das so gemacht, aber nur selten interessiert man sich dafür – und deshalb gibt es dazu auch so wenig Nachrichten. Die Rede ist von Quoten-Sharing-Vereinbarungen zwischen Versicherungen. Aus Sicht einer Erstversicherung ist das praktisch: Sie kann die Underwriting-Erträge voll behalten und die Kapitallage stabilisieren (falls erforderlich), gibt aber einen Teil des Risikos weiter. In erster Linie sind das die Preis- und Volatilitätsrisiken, die auf die Rückversicherer übergehen. Und aus Sicht der Rückversicherungen entsteht dadurch eine Diversifikation von Risiken, die eigenen Kosten liegen dafür sehr tief, weil man ja keine eigenen Underwriting-Auslagen hat und man ist dabei auch davon überzeugt, dass die Risiken billiger gehandhabt werden können als durch den Erstversicherer selber.
Nun hat die australische IAG-Gruppe, ein Erstversicherer, der mit über 15 000 Angestellten ein Prämienvolumen von 10 Milliarden australischen Dollar einspielt, ein Quoten-Sharing-Agreement mit Swiss Re, Munich Re und Hannover Rück vereinbart. Der Vertrag läuft über fünf Jahre und deckt einen Teil der Risiken, welche die IAG in Australien, Neuseeland und in Thailand schreibt. Jede der drei Rückversicherungen bekommt eine 12,5-Prozent-Quote. Vorbild war in diesem Fall Berkshire Hathaway: Mit den Amerikanern besteht ein zehnjähriger Vertrag, bei dem Berkshire 20 Prozent trägt. Mit einem Quoten-Sharing hatte Berkshire anno 2009 auch Swiss Re gerettet.