Im Seilziehen um die berühmte Therme in Vals GR hat eine Gruppe Einheimischer ein Kaufangebot angekündigt. Beteiligt ist der ehemalige Verwaltungsratspräsident der Therme, Pius Truffer. Damit wetteifern nun drei Parteien um das Bad.

Angebote abgegeben haben auch eine Gruppierung rund um den Therme-Architekten Peter Zumthor sowie der Churer Immobilienunternehmer und gebürtige Valser Remo Stoffel. Im Gegensatz zu diesen will die sogenannte «Valser Gruppe» aber nur das sanierungsbedürftige Therme-Hotel kaufen, wie sie am Dienstag mitteilte, nicht aber das international bekannte Bad.

Die Therme und das Hotel sind im Besitze der Gemeinde. Sie kann notwendige Millionen-Investitionen in die Infrastruktur nicht aufbringen und will die Anlage verkaufen - mit der Auflage, dass in beträchtlichem Umfang investiert wird.

Therme soll in Gemeindebesitz bleiben

«Die Therme ist unverkäuflich und wird in eine öffentlich-rechtliche Stiftung übergehen», schreibt die Valser Gruppe. Nur das Hotel werde verkauft. Ob die Valser das Hotel selber zu kaufen beabsichtigen oder ob sie einen Käufer präsentieren werden, wollen sie kommenden Freitag klarstellen.

Die Gruppe stellt in Aussicht, dass für das Hotel ein «Vielfaches» der bisherigen Angebote bezahlt werde. Weiter werde ein Käufer rund 50 Millionen Franken in einen Hotelneubau mit einer «Architektur von Weltruf» investieren. Auch in zurückgestellte Infrastrukturprojekte der Gemeinde sollen Gelder fliessen.

Auch andere Bieter wollen investieren

Das erste Angebot für die Therme hatte letzten September Immobilienunternehmer Stoffel abgegeben. Auch er plant einen Hotelneubau für 50 Millionen Franken. Die Gemeinde will er für alle Aktien der Hotel und Thermalbad AG mit 7 Millionen Franken entschädigen. Umgekehrt erwartet er aber von der Kommune Investitionsbeiträge von 6 Millionen.

Die Zumthor-Gruppe will für 45 Millionen Franken einen «architektonisch hochwertigen Neubau» erstellen. Der Gemeinde bietet sie für alle Aktien drei Millionen Franken und will ihr ausserdem einen Kredit von 2,1 Millionen Franken zurückzahlen.

(tno/sda)

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