Wenn es ums iPhone geht, versteht Huawei keinen Spass. Wegen eines Neujahrs-Tweets vom offiziellen Huawei-Account wurden in dieser Woche zwei Angestellte degradiert und deren Lohn gekürzt. Das Problem: Der Tweet war mit der verräterischen Markierung «via iPhone for Twitter» versehen.
Das Missgeschick passierte dabei zu einem für Huawei heiklen Zeitpunkt. Die Stimmung zwischen China und den USA ist wegen des Handelskrieges und insbesondere seit der Verhaftung der Huawei-Topmanagerin Meng Wanzhou ohnehin angespannt. Die USA verlangen die Auslieferung von Meng, was in China als direkter Angriff auf das Unternehmen Huawei interpretiert wird.
Rivalität mit Apple
Huawei befindet sich im Konkurrenzkampf mit Apple um den zweiten Platz der grössten Smartphone-Hersteller hinter Samsung. 2018 haben die Chinesen Apple erstmals überholt. Kein Wunder also, dass die Reaktion auf den Tweet heftig ausgefallen ist.
Zwar war der Fauxpas laut Huawei von einer externen Agentur begangen worden. Bestraft wurden aber auch zwei eigene Mitarbeiter, wie eine innerbetriebliche Mitteilung zeigt, die der Wirtschaftsagentur Bloomberg vorliegt. Die Mitarbeiter wurden mit einer Degradierung um eine Stufe und einer Lohnsenkung von 5000 Yuan (rund 720 Franken) bestraft.
«Straffer führen»
Einer der Sündenböcke war laut Mitteilung der Chef des digitalen Marketingteams. Angestellte müssten «Zulieferer und Partner straffer führen», so Huawei. Gegenüber Bloomberg wollte der Konzern die internen Vorgänge nicht kommentieren.
(gku)