Der Pharmakonzern Roche hat im ersten Quartal den Umsatz um 5 Prozent steigern können. Zum Wachstum trugen vor allem die Krebsmedikamente und der Bereich Immunologie bei.

Bei den drei Krebsmedikamenten MabThera, Herceptin und Avastin, mit denen Roche mehr als die Hälfte aller Umsätze in der Pharma-Division erzielt, konnten die Verkäufe leicht gesteigert werden. Einzig in den USA verkaufte sich Avastin etwas schlechter als in der Vorjahresperiode. Hier ging der Umsatz um 2 Prozent zurück. Insgesamt steigerte Roche die Verkäufe in der Division Pharma um 5 Prozent auf 9,8 Milliarden Franken.

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Erfolgreiche Immundiagnostik

In der kleineren Division Diagnostics wuchs der Umsatz um 4 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken. Einen wichtigen Beitrag lieferten Produkte mit Immundiagnostik. Hier stiegen die Verkäufe um 12 Prozent. Immundiagnostik gehört zum Geschäftsbereich Professional Diagnostics, der auch dank des anhaltend starken Wachstums in China und Lateinamerika um 7 Prozent zulegte.

Über alle Divisionen und Regionen gesehen, erzielte Roche von Januar bis März einen Konzernumsatz von 12,4 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus gegenüber dem Vorjahr nur 4 statt 5 Prozent betragen. Vor allem der erstarkte Dollar dürfte Roche geholfen haben. Die USA sind der wichtigste Absatzmarkt des Unternehmens.

Stabile Prognose

Für das ganze Jahr rechnet Roche weiterhin mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich. Ziel soll es sein, den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Genussschein stärker zu steigern als den Umsatz. Die Dividende für 2016 soll erhöht werden, wie der Konzern mitteilte. Gewinnzahlen veröffentlicht Roche nur zum Halbjahr und am Jahresende.

Die Roche-Aktien legen am Dienstag im frühen Geschäft zu. Das Unternehmen hat mit dem Quartalsumsatz die Erwartungen übertroffen. Dafür waren vor allem die überraschend hohen Verkäufe des Grippemittels Tamiflu verantwortlich, ansonsten haben die Zahlen mehr oder weniger in Übereinstimmung mit den Konsensschätzungen gelegen, wie es in Marktkreisen hiess.

Keine grossen Überraschungen

Bis um 09.20 Uhr ziehen die Genussscheine von Roche um 0,8 Prozent auf 251,50 Franken an. Gehandelt sind bis anhin knapp 200'000 Aktien oder knapp ein Siebtel eines durchschnittlichen Tagesvolumens. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,48 Prozent höher.

Die Zahlen schienen keine grossen Überraschungen bereit zu halten, heisst es in einem ersten Kommentar der Deutschen Bank. Unter Ausklammerung der Tamiflu-Verkäufe habe der Umsatz im Rahmen des Konsens gelegen. Genau gleich sieht es die UBS: Tamiflu sei der Hauptgrund für die etwas über den Erwartungen ausgefallenen Pharma-Umsatzzahlen, ansonsten sei der Wert «in line» ausgefallen.

(sda/awp/mbü/ama)