Der Name ist Programm: Oswald Grübel ist zurück – in der Börsenstrasse. Am 3. Oktober bezog er wieder sein Büro in der Zürcher Innenstadt, von dem aus er schon nach der Pensionierung bei der CS die Märkte verfolgte. Der Mann, der als einziger Banker beide Grossbanken geleitet hat und jetzt 200 Meter von der einen (CS) und 500 Meter von der anderen (UBS) arbeitet, wird versuchen, die grossen Verluste, die ihm der UBS-Chefposten beschert hat, wieder wettzumachen. Es war der am schlechtesten dotierte Job der Schweiz.
Wertlose Optionen. Hätte Grübel auf den UBS-Job verzichtet, hätte er seine Optionen aus dem legendären PIP-Programm der CS voll einlösen können. Aus den publizierten Zahlen lässt sich ableiten, dass Grübel zwischen 300 000 und 330 000 PIP-Einheiten bezogen hat, was ihm zwischen 80 und 90 Millionen Franken eingebracht hätte. Er tauschte sie bei Amtsantritt im Februar 2009 gegen vier Millionen UBS-Optionen zu einem Ausübungspreis von 10.10 Franken. Der Kurs lag bei seinem Rücktritt unter zehn Franken – die Papiere waren also wertlos.
Bleibt die Hoffnung auf einen Aufschwung. Denn die Laufzeit der Optionen endet im Februar 2014. Damit er seine Verluste wettmacht, müsste der Kurs auf 30 Franken steigen, eine Kurssteigerung um 200 Prozent.
Für den Finanzplatz. Einen schlagenderen Beweis kann es nicht geben: Wer dem pflichtbewussten Banker, der sich immer für den Finanzplatz eingesetzt hat, Geldgetriebenheit vorwirft, könnte nicht falscher liegen.