Mit seiner Mitgliedschaft im Hideaways Club investiert Rennfahrer Nick Heidfeld in ein internationales Portfolio aus Luxusimmobilien. Im Interview spricht er darüber, welche weiteren materiellen Werte er sich etwas kosten lässt.
Hat Familie Heidfeld Zeit für Urlaub?
Nick Heidfeld*: Eigentlich habe ich recht viel Zeit. Wegen meiner Rennen bin ich natürlich einige Tage im Jahr unterwegs. Den Rest der Zeit kann ich mit meiner Familie und mit meinen Freunden zusammen sein. In Bezug auf Urlaub müssen meine Freundin und ich uns natürlich nach den Ferienzeiten unserer Kinder richten. Schul- und Kindergartenpflicht sind in der Schweiz recht strikt geregelt.
Wie oft reisen Sie während Ihrer Ferienzeiten in ein Appartement oder Haus des Hideaways Club**?
Etwa drei-, viermal im Jahr. Unter anderem waren wir schon in Las Vegas und für die Kinder ist natürlich die Unterkunft im amerikanischen Disney Land ein Highlight. Bevorzugt reisen wir jedoch innerhalb Europas. Mallorca war beispielsweise schon öfter unser Ziel. Wenn wir mit der ganzen Familie und oft noch weiteren Freuden fahren, wohnen wir in einer Villa. Verreise ich gemeinsam mit meiner Freundin und ohne Kinder, sind es eher City-Appartements wie in Wien oder Paris. Die Appartements nutze ich zudem auch während meiner Rennen. Zu Formel-1-Zeiten beispielsweise in Singapur und Barcelona.
Hinter dem Club steckt das Investment in ein Portfolio aus Luxus-Ferienimmobilien. Können Sie kurz das Konzept erläutern?
Wenn du dir heute eine Ferienimmobilie kaufst, besucht man sie vielleicht einige Tage im Jahr. Dazu bist du auf einen Ort festgelegt. Als Anteilseigner des Hideaways Club investieren Sie in zwei Immobilienfonds und können je nach Einlage die im Portfolio befindlichen Unterkünfte nutzen. Durch das grosse Portfolio des Clubs hat man so die Chance, immer wieder andere Orte und Länder zu besuchen. Dazu sind die Villen extrem gross und gut ausgestattet. Meines Wissens ist es Ziel des Clubs, mit 600 Mitgliedern 100 Villen zu besitzen. Dazu kommen weitere Unterkünfte, die einem durch Partnerschaften mit anderen Organisationen zur Verfügung stehen.
Entscheiden Sie mit, wenn es um den Kauf neuer Immobilien geht?
Mein Engagement hält sich hier eher in Grenzen. Erstens fehlt mir die Zeit, vor allem aber fehlt mir das entsprechende Wissen. Das überlasse ich lieber den Experten.
Experten ist ein Stichwort. Wie sieht es allgemein beim Thema Anlagen aus. Sie haben ja schon den einen oder anderen Franken verdient. Wie informieren Sie sich über sichere und rentable Investments?
Ich lese sehr viel. Auf meinen beruflichen Reisen kaufe ich Zeitungen und Magazine oder nutze mein Smartphone. Dazu habe ich einige Apps, die ich regelmässig nutze und die fachlich gute Tipps geben.
Welche?
(lacht) Einige, die ich aber nicht verraten werde.
Investieren Sie neben Immobilien in andere materielle Anlagen? Ich würde spontan mal auf Oldtimer setzen.
Da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich besitze eine Sammlung alter Wagen, wobei es mir hier eher um den Spass an der Sache als um den finanziellen Aspekt geht. Es ist wie mit der Kunst, sie können Glück und Pech beim Ankauf haben, da die Entwicklung des Preises nur schwer vorhersagbar ist. Zudem ist der Wert zu einem grossen Teil ein emotionaler.
Welche Kriterien sind Ihnen dabei wichtig?
Für mich steht vor allem die Optik im Vordergrund, erst dann kommt das Fahrvergnügen. Zurzeit habe ich unter anderem zwei Porsche und einen Ferrari. Sicher geht es mir auch darum, die Wagen zu bewegen. Da ich das aus Zeitgründen jedoch nicht mehr mit allen meinen Autos tun kann, verkleinere ich gerade meine Sammlung. Gleichzeitig suche ich jedoch auch noch nach einigen Modellen. Am Ende möchte ich eine Handvoll schöner Autos besitzen.
Gibt es eine Marke, ein Modell, das dabei besonders hoch im Kurs steht?
Ich hätte gerne noch einen Aston Martin DB4 oder DB5. Doch die Preise spielen natürlich eine Rolle. Und die gehen ja konstant aufwärts, auch wenn man als Sammler natürlich in Bezug auf den Ankauf anderes hofft.
Was war in Ihren Augen die beste und sicherste «Anlage», die Sie getätigt haben?
Auch wenn es komisch klingen mag: Das Investment in meine Person. Ich habe mich gefragt, was kann ich, was will ich? Was macht mir Freude? Das habe ich dann kontinuierlich gefördert und trainiert. Und das tue ich noch heute und damit bin ich bislang immer gut gefahren.
*Der 1977 in Deutschland (Mönchengladbach) geborene Rennfahrer Heidfeld lebt in Stäfa ZH. Gemeinsam mit seiner Verlobten Patricia Papen und den drei Kindern hat er hier in einem ehemaligen Altersheim sein Zuhause gefunden. Er war deutscher Formel3- und Formel-3000-Meister. Zwischen 2000 und 2011 fuhr er zudem als Pilot in der Formel 1. Heute tritt er in der Formel E an. Zum Saisonauftakt Ende Oktober 2015 hat er den Rennstall gewechselt und geht nun zusammen mit Bruno Senna, Neffe von Ayrton Senna, für das Mahindra-Team auf Punktejagd. Heidfeld investiert in Immobilien, in Oldtimer und besitzt eine kleine Kunstsammlung.
Das vollständige Interview mit Nick Heidfeld erschien zuerst bei «Millionär – Das Anlegermagazin», eine Beilage der «Handelszeitung». Weitere spannende Themen lesen Sie in der neuen «Handelszeitung», erhältlich am Kiosk oder mit Abo bequem jede Woche im Briefkasten.