Volkswagen hat offenbar einen weiteren prominenten Ankerinvestor für den Börsengang von Porsche gewonnen: Der norwegische Staatsfonds will sich an der Sportwagenschmiede beteiligen, berichten Personen mit Kenntnis der Angelegenheit.
Zuvor hatten andere namhafte Investoren wie die T. Rowe Price Group ihr Interesse bekundet, Aktien zu zeichnen. Der Staatsfonds von Katar hat laut VW eine vorläufige Zusage zum Kauf von 4,99 Prozent gemacht. VW strebt für seine Tochter bei dem Börsengang offenbar eine Bewertung von etwa 70 Milliarden bis 85 Milliarden Euro an.
Mit Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz habe man ebenfalls Gespräche geführt, heisst es. Doch nachdem Scheitern der Formel-1-Partnerschaft zwischen Porsche und Red Bull wird der Energydrink-Milliardär wahrscheinlich nicht investieren. Dafür sollen auch Kleinanlegende investieren dürfen.
VW will am Wochenende die Preisspanne festlegen
VW will die Preisspanne für den Börsengang über das Wochenende festlegen und Anfang nächster Woche damit beginnen, Zeichnungen entgegenzunehmen, sagten die Personen weiter. Fondsmanagern wurde gesagt, dass die vorläufigen Interessenbekundungen bereits für eine mehrfache Überzeichnung ausreichen.
Entscheidungen sind noch nicht gefallen, und die Details der Transaktion können sich noch ändern, so die Personen. Vertreter von VW, Porsche und Norges Bank Investment Management lehnten eine Stellungnahme gegenüber Bloomberg ab. Ein Sprecher von Mateschitz reagierte nicht sofort auf Anfragen per E-Mail.
Wie berichtet werden an das Publikum in dem IPO stimmrechtslose Vorzugsaktien der Dr Ing hc F Porsche AG verkauft. Die Milliardärsfamilie und VW-Grossaktionärin Porsche-Piech kauft in einem separaten Geschäft Stammaktien, die ihr eine Sperrminorität an Porsche geben.
Analysten von HSBC, die keine beratende Rolle bei dem Börsengang spielen, halten die Preisvorstellung von VW für zu hoch. In einer Analyse vom Dienstag taxierten die Autoexperten der Bank Porsche auf gerade einmal 44,5 bis 56,9 Milliarden Euro. Ihre Argumentation: Die Preissetzungsmacht des Sportwagenbauers könnte schwinden, wenn einerseits die Lieferklemme sich auflöst, andererseits die Nachfrage in einem rezessiven Umfeld schwächelt.
(Bloomberg/mth)