"Die Post stellt Sunrise für Bareinzahlungen, die von unseren Kunden am Postschalter getätigt wird, Gebühren in Rechnung. Diese Gebühren sind abhängig von der Höhe des Rechnungsbetrages und entsprechen mindestens 90 Rappen (exkl. MwSt.) pro Einzahlung", teilte Sunrise den Kunden unlängst in einem Schreiben mit.

Ab März würden die Postschalter-Gebühren jeweils in der Rechnung des folgenden Monats verrechnet, sagte Sunrise-Sprecher Roger Schaller am Donnerstag auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht des Onlineportals "Cash". Damit lasse sich ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag (4 bis 6 Mio. Fr.) pro Jahr sparen. Das Geld wolle man lieber in innovative Angebote investieren.

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Über ein Drittel der Kunden zahle die Rechnung noch am Postschalter, sagte Schaller. Diese fordert Sunrise nun auf, auf E-Banking, Lastschriftverfahren (LSV) oder Zahlungsaufträge umzusteigen. Sunrise hat gemäss früheren Angaben 2,9 Mio. Kunden. Von diesen erhalten aber nicht alle eine Rechnung (beispielsweise die Prepaid-Handynutzer).

Keine Pläne bei Konkurrenz

Keine Pläne in eine ähnliche Richtung hat derzeit die Konkurrenz. "Das ist bei uns nicht vorgesehen", sagte Cablecom-Sprecher Michael Loss. Ins selbe Horn stiess Orange-Sprecherin Therese Wenger: Die France-Telecom-Tochter verrechne ihren Kunden die Gebühren, die beim Bezahlen per Einzahlungsschein bei der Post entstünden, nicht weiter.

Auch bei der Swisscom sei im Moment keine Weitergabe der Postschalter-Gebühren geplant, sagte Sprecher Olaf Schulze: "Aber wir können das nicht für alle Ewigkeit ausschliessen." Denn die Swisscom zahle einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag der Post, ohne dass die Kunden etwas davon hätten.