Digitales Gesundheitsmonitoring stösst auf Skepsis: Gesundheits-Apps und Wearables werden oft zwar ausprobiert, aber selten dauerhaft genutzt. Zu diesem Schluss gelangt eine aktuelle Studie, die von der Stiftung Sanitas Krankenversicherung beim GIM Suisse in Auftrag gegeben wurde. Gründe sind Aufwand und Datenschutzbedenken. Viele Bürger haben demnach Bedenken, ihre Gesundheitsdaten zu teilen und wissen nicht, wer die Daten erhält oder wie sie verwendet werden.
Flexibilität und Unsicherheit
Das Tracking von Gesundheitsdaten ist heutzutage einfach, wird aber oft nur kurzfristig genutzt, heisst es in der Studie. Viele Nutzer sehen es als oberflächlich und glauben, es sei eher für Selbstdarsteller auf Social Media gedacht. Diese negative Wahrnehmung überrascht.
Datensicherheit als grösste Barriere
Die Befragten trauen der digitalen Welt nicht und sind durch Diskussionen über Künstliche Intelligenz weiter verunsichert. Es gibt Zweifel, ob das Aufzeichnen von Gesundheitsdaten wirklich zu einem gesünderen Verhalten führt oder eher Druck und Sucht erzeugt.
Mangelnde Langzeitmotivation
Langfristig fehlt oft die Motivation für Gesundheitsmonitoring. Die meisten Menschen nutzen es nur bei Krankheit zur Beobachtung der Behandlung. Finanzielle Anreize der Krankenversicherungen reichen oft nicht aus, um die langfristige Nutzung zu fördern.
Vertrauenswürdige Institutionen
Die Idee, Gesundheitsdaten für die Forschung zu teilen, findet bei vielen Anklang, ist aber wenig bekannt. Die Bereitschaft steigt, wenn vertrauenswürdige Institutionen wie Universitäten dahinterstehen.
Optimierung medizinischer Behandlung
Die qualitative Befragung zeigte: Tech-affine Materialisten (21 Prozent der Bevölkerung) sind durch finanzielle Anreize motiviert und interessieren sich für die Optimierung ihrer medizinischen Behandlung. Neugierige Idealisten (27 Prozent) sehen in der Forschung und Solidarität gute Gründe für Gesundheitsmonitoring. (pd/hzi/hoh)