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- Bilanz 300 Reichste 2023: Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein
Die 300 Reichsten
Vermögen im Jahr 2023
Rang
16
Branche
Bankiers
Kanton
Ausland: Fürstentum Liechtenstein
Der Streit zwischen Tschechien und Liechtenstein dauert nun schon über 100 Jahre an. In erster Linie betroffen ist das Fürstenhaus derer von und zu Liechtenstein, aber auch einige Bürger. Als die damalige Tschechoslowakei 1918 eine Bodenreform durchführte, verlor das Fürstenhaus mehr als die Hälfte seiner Ländereien in Mähren, Böhmen und Schlesien im Wert von einigen hundert Millionen Franken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die restlichen Besitzungen des Fürsten sowie diverser Liechtensteiner enteignet. Nach jahrelangem Seilziehen reichte das Fürstentum 2020 beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Staatenbeschwerde ein.
Der Streit dürfte noch lange nicht entschieden sein. Doch auch wenn das Fürstenhaus den Rechtsstreit verlieren würde, brächte es dies nicht an den Bettelstab. Denn in 900 Jahren der fürstlichen Geschichte ist einiges an Besitz zusammengekommen; die Familie ist das wirtschaftlich erfolgreichste Adelsgeschlecht Europas. Wichtigster Vermögensteil ist die Bank LGT. Sie ist etwa vier bis fünf Milliarden Franken wert. Das Geldhaus verwaltet auch das sogenannte Fürstliche Portfolio. Es wird auf zumindest drei Milliarden geschätzt.
Dazu gesellt sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt, von Kennern mit einem Wert von vier Milliarden veranschlagt. In der fürstlichen Schatulle befinden sich auch Beteiligungen an Firmen, Immobilien, Weingütern oder 35 000 Hektaren an Ackerland und Wäldern. Zuständig für den Besitz ist immer noch Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein (78). Erbprinz Alois (55) nimmt als Stellvertreter die Aufgaben des Staatsoberhauptes wahr. Bruder Maximilian (54) wahrt als CEO bei der LGT Group die familiären Interessen.
(Stand: November 2023)