Der französische Luxus-Konzern LVMH prüft die Übernahme des von Tiffany & Co. Dies berichtete die Wirtschafts-Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf «people familiar with the matter».
LVMH biete für den New Yorker Schmuckkonzern rund 14,5 Milliarden Dollar in bar. Damit würde die Tiffany-Aktie mit rund 120 Dollar bewertet; der Schlusskurs an der New Yorker Börse hatte am Freitag bei 98,55 Dollar gelegen. Die Franzosen hätten der Tiffany-Spitze Anfang Oktober eine Übernahmeofferte unterbreitet. Die «Bloomberg»-Informanten wollten nicht namentlich werden, da die Gespräche noch privat seien.
LVMH bestätigte dann am Montag, dass man in Gesprächen mit den Amerikanern sei. Es wäre die grösste Übernahme in der Geschichte des Luxuskonzerns um den französischen Magnaten Bernard Arnault.
Steiler Kursanstieg
Die Tiffany's-Aktie war seit Jahresbeginn um 22 Prozent gestiegen, so dass der Schmuck-Konzern zuletzt mit insgesamt 12 Milliarden Dollar bewertetet war. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung von LVMH liegt bei 215 Milliarden Dollar. Die LVMH-Aktie hat seit Jahresbeginn sogar um über rund 50 Prozent zugelegt.
Würde der Louis-Vuitton-Konzern tatsächlich das legendäre Schmuck-Haus – gegründet 1837 in New York – schlucken, so wäre dies die grösste Akquisition seit der Übernahme von Christian Dior im Jahr 2017. Damals hatte LVMH 7 Milliarden Dollar für die noch ausstehenden Aktien berappt.
Zu LVMH gehört neben Louis Vuitton unter anderem Sephora (Kosmetik-Detailhandel), Hublot (Uhren), Hennessy und Dom Perignon (Alkoholika) oder Givenchy (Haute Couture). Eine Übernahme von Tiffany dürfte massiv dazu beitragen, die Position des Pariser Luxus-Riesen in den USA zu stärken – in einem Markt, der für die Franzosen nach Asien die zweitwichtigste Rolle spielt.
Ziert sich Tiffany & Co?
Im Juwelier-Bereich gehört Bulgari zu LVMH, während der Schweizer Hauptrivale Richemont hier mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels eine stärkere Position beanspruchen kann.
Vertreter von LVMH und Tiffany wollten keinen Kommentar abgeben. Die «Financial Times» meldete am Sonntagabend, das Tiffany-Management wolle das Angebot zurückweisen. Die britische Wirtschaftszeitung berief sich dabei ihrerseits auf anonyme «people familiar with the matter».
(«Bloomberg» | rap)