Uli Forte steht in der Windjacke und dunkelblauen Nike-Tretern auf dem Rasen der Schützenwiese in Winterthur und schüttelt den Kopf. Es ist zum Verzweifeln. Im Nachmittagstraining des FC Winterthur misslingen selbst die simpelsten Spielzüge. «Nein, so nicht», hallt es durchs leere Stadion. Im Sulzer-Tower über dem Fussballstadion sitzt Suzanne Thoma in ihrem Büro und schliesst die Fenster. Die schrillen Töne aus dem Stadion lenken im Chefbüro auf Etage 23 nur ab.
Während Forte gegen den Abstieg aus der Super League kämpft, strebt Thoma nach Höherem. Sie will mit Sulzer in die oberste Industrieliga Europas aufsteigen, zu ABB und Siemens. Ergo wirbelt sie durch den Konzern und hält das Team auf Trab. «Diese Energie, unglaublich», staunt einer, der mit ihr zusammenarbeitet. Im Gespräch sagt Thoma, sie widme sich maximal 55 Stunden die Woche dem Geschäft, was ihr intern kaum jemand abnimmt. Sie kennt die Zahlen der Betriebsrenditen auf die Kommastelle. Selbst die Leistung und den Jahrgang der Wasserturbine in der grossflächigen Empfangshalle im Sulzer-Hochhaus kennt sie.