Die jüngere Bevölkerung zwischen 18 und 35 Jahren sieht sich einem zunehmenden Leistungsdruck ausgesetzt. Das zeigt die 5. Auflage der Gesundheitsstudie unter dem Titel «Wie geht es Ihnen?» des Krankenversicherers CSS. Job und Karriere auf der einen Seite und vielleicht die erste Familienplanung auf der anderen Seite setzen den jungen Erwachsenen offenbar zu. Das zeigt sich in den Zahlen: Der Anteil der Befragten, die sich sehr gesund fühlen, ist gegenüber der letztjährigen Gesundheitsstudie markant um 8 Prozentpunkte auf nur noch 19 Prozent gesunken. Das ist der schlechteste Wert über alle Bevölkerungsgruppen hinweg.
Ein Drittel fühlt sich krank
Wenn sich immer weniger Menschen als sehr gesund einschätzen, dürften sie ein erhöhtes Risiko haben, später zu erkranken, lautet eine Schlussfolgerung CSS. Und es trifft nicht nur Jüngere: Die Menschen in der Schweiz fühlen sich 2024 laut der Gesundheitsstudie generell weniger gesund als vor der Pandemie. In den letzten drei Jahren pendelte sich das Niveau auf einem konstant tiefen Wert ein: 35 Prozent der Bevölkerung fühlen sich krank oder nicht vollständig gesund. Lediglich 15 Prozent der Befragten schätzen derzeit ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe im März 2020.
Erschöpfung und Müdigkeit machen sich breit
Die CSS nennt es in ihrer Mitteilung treffend die «neue, stille Pandemie»: So gaben 68 Prozent der Befragten an, häufig erschöpft und müde zu sein. Das führt offensichtlich immer häufiger auch zu einem Burnout: Nur etwas mehr als Zweidrittel (68 %) der Befragen geben an, definitiv noch nie eine Burnout-Erfahrung gehabt zu haben. 2022 waren dies noch 73 Prozent.
Kleine Lichtblicke
Laut CSS gibt es aber auch Lichtblicke in der Studie: So gaben in der Altersgruppe von 18-35 Jahren noch 34 Prozent an, dass es ihnen psychisch durchzogen oder schlecht geht - das sind immerhin 8 Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren. Das könnte ein Hinweis sein, dass die psychische Krise in dieser Gruppe ihren Höhepunkt überschritten hat, mutmasst der Krankenversicherer. Die Situation gerade bei jungen Frauen sei aber nach wie vor besorgniserregend: 38 Prozent der Frauen unter 35 Jahren geben an, in einer mittelmässigen oder schlechten psychischen Verfassung zu sein. Bei den gleichaltrigen Männern liegt der Wert nicht viel besser bei 31 Prozent.
Bereits zum fünften Mal hat das Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag der CSS die Gesundheitsstudie durchgeführt. Befragt wurden dafür 2’456 Personen in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz.