Der Versicherungsverband GDV hat den Mittelstand aufgefordert, mehr Anstrengungen gegen IT-Angriffe zu unternehmen. Echte Fortschritte seien vor allem bei kleinen und mittelständischen Betrieben nicht zu erkennen, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Donnerstag. Er berief sich auf eine vom Verband in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Demnach verzichten 60 Prozent auf Schulungen ihrer Belegschaft in diesem Bereich. Nur 34 Prozent der Firmen schützen ihre IT-Systeme mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Mehr als die Hälfte sei gar nicht gewappnet, so Asmussen. Eigentlich müssten bei ihnen angesichts der Warnungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik aber die Alarmglocken klingeln.
Forsa hat für die Studie 300 Entscheider und IT-Verantwortliche von kleinen und mittelständischen Betrieben befragt. 66 Prozent gaben dabei an, für ihr Unternehmen nur ein geringes Risiko eines Cyberangriffs zu sehen. «Manche Unternehmen sichern ihre Daten nur selten oder nicht richtig, andere kümmern sich nicht um Updates für ihre Software», sagte Asmussen. Dies seien potenzielle Einfallstore für Kriminelle. 30 Prozent der gehackten Unternehmen gaben an, vier Tage oder länger gebraucht zu haben, den Angriff zu stoppen und die IT-Systeme wiederherzustellen. Nur ein Viertel war am selben Tag wieder arbeitsfähig. (reuters(hzi/kbo)