58,8 Milliarden Franken – so viel Geld hat die SNB in nur drei Monaten noch nie erwirtschaftet. Während die Nationalbank auf ihren Fremdwährungspositionen ein Plus von 52,4 Milliarden erzielte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 8,9 Milliarden. Auf den Frankenpositionen resultierte dagegen ein Verlust von 2,4 Milliarden.
Ganz überraschend kommt das Ergebnis nicht. Die Ökonomen der UBS etwa hatten einen Gewinn zwischen 50 und 60 Milliarden Franken prognostiziert. Vor allem die Frankenschwäche, die sich nach der überraschenden Zinssenkung der SNB Mitte März noch verstärkt hat, ist verantwortlich für das Rekordergebnis.
So hat sich die hiesige Währung gegenüber dem Euro in den ersten drei Monaten um knapp 5 Prozent und gegenüber dem US-Dollar um mehr als 7 Prozent abgewertet. Der bisherige Rekordgewinn der SNB stammt derweil vom zweiten Quartal 2020 und lag bei 39 Milliarden Franken. Damals hatte vor allem die Erholung an den Aktienmärkten nach dem Corona-Einbruch an den Börsen das Ergebnis sehr positiv beeinflusst.
Warum sich Kantone noch nicht zu früh freuen sollten
Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
Auch die UBS-Ökonomen mahnten bereits Anfang Woche, dass sich der Bund und Kantone davor hüten sollen, für das kommende Jahr bereits jetzt SNB-Ausschüttungen zu budgetieren. Denn eine solche bleibe ungewiss. Denn es sei wenig wahrscheinlich, dass sich die ausserordentlich positive Entwicklung an den Finanzmärkten im Startquartal im gleichen Stil fortsetze. Und auch eine Aufwertung des Frankens im Verlauf des Jahres könne nicht ausgeschlossen werden.
65 Milliarden Franken Gewinn
Letztes Jahr beispielsweise hatte die Nationalbank im ersten Quartal ebenfalls einen hohen Gewinn eingefahren (26,9 Mrd.), musste dann aber zum Jahresabschluss einen Verlust von 3,2 Milliarden Franken ausweisen. Das Ergebnis kann wegen der hohen Abhängigkeit von den Finanzmärkten allerdings in beide Richtungen stark ausschlagen.
Für eine Minimalausschüttung an Bund und Kantone brauchts laut UBS-Ökonomen letztlich einen Jahresgewinn von mindestens 65 Milliarden Franken.
(SDA/nim)