Dividendenrenditen von fünf und mehr Prozent sind verlockend und lassen das Anlegerherz höher schlagen. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. Neben der Rendite ist ebenso wichtig, dass weitere Kennzahlen wie Handelbarkeit der Aktie (Kriterium Marktkapitalisierung), Dividenden-Ausschüttungsquote, Gewinnentwicklung, Kurspotenzial und Bewertung in die Überlegungen einbezogen werden. Unter Berücksichtigung dieser Kennzahlen lässt sich eine Reihe attraktiver Dividendenperlen bei den Schweizer Mid Caps herausschälen. 

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Hierbei hat «Cash» folgende Kriterien einbezogen, um die Dividenden-Attraktivität der 230 im Swiss Performance Index (SPI) vertretenen Titeln (abzüglich der grosskapitalisierten Firmen) zu eruieren:

- Dividendenrendite höher als 4 Prozent

- Marktkapitalisierung von 500 Millionen bis 10 Milliarden Franken

- Konstante oder steigende Dividendenauszahlungen über die letzten fünf Jahre

- Maximale Ausschüttungsquote im Verhältnis zum Gewinn von 75 Prozent für Finanzwerte und 65 Prozent für alle anderen Branchen

- Ein Kurs-/Gewinnverhältnis unter 15, eine positive - sprich über null liegende - EBIT-Margenentwicklung über die letzten fünf Jahre sowie eine steigende EBIT-Marge im kommenden Geschäftsjahr. 

Um die Auswahl zu erleichtern, wurde zudem das höchste Kursziel eines Analysten gemäss Bloomberg-Auswertung in die Betrachtung einbezogen. Zehn Unternehmen können all diese Kriterien gemäss unten stehender Liste erfüllen: 

Als attraktivste Werte oben auf der Liste erscheinen mit Vontobel und EFG International zwei Finanzwerte gefolgt vom Industrieunternehmen CPH Chemie + Papier Holding. Von diesen drei Titeln hat Vontobel die besten Aussichten. Die Konsensschätzungen beim Gewinn, der im letzten Jahr wegen den schwachen Börsen tiefer ausfiel, dürfte in den nächsten drei Jahren von aktuell 4,5 auf 6 Franken ansteigen. Das lässt mittelfristig stabile oder gar höhere Dividenden zu.

ZKB-Analyst Christian Schmidiger erwartet eine Dividendenerhöhung für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 3,2 Franken gegenüber 3 Franken im Jahr 2021. EFG International dürfte ebenfalls von steigenden Einnahmen profitieren, allerdings ist das prognostizierte Gewinnwachstum schwächer als bei Vontobel. 

CPH Holding hat in den letzten fünf Jahren die Dividendenauszahlung zwar kontinuierlich steigern können. Allerdings leidet das Papiergeschäft unter Konsolidierungsdruck und hoher Preisvolatilität, so dass die Prognosen über das weitere Gewinnwachstum durchzogen sind. Das zeigt sich an den Analystenschätzungen, die auf wenig Potenzial schliessen lassen.

Bei Schweiter besteht weiteres Kurspotenzial, auch wenn das EBIT-Wachstum über die letzten fünf Jahre nur knapp positiv war. Gegen den Titel spricht allerdings, dass das Kurs-/Gewinnverhältnis (KGV) im Vergleich zu den anderen hier erwähnten Dividendentitel relativ hoch ist.

Compagnie Financiere Tradition hat grösstes Kurspotenzial

Mit VP Bank und Valiant finden sich zwei weitere Finanzwerte auf der Liste. Beide Titel wurden schon in den letzten Jahren als attraktive Dividendentitel hervorgehoben. Aus Sicht des KGV ist Valiant der VP Bank vorzuziehen. Betrachtet man das zukünftige Gewinnwachstum über die nächsten drei Jahre, hat aber VP Bank die Nase vorne. Der Gewinn pro Aktie soll gemäss Bloomberg-Konsens von 6,45 auf 10 Franken steigen, während bei Valiant der Gewinn pro Aktie nur von 7,98 auf 10 Franken ansteigen soll. 

Mobilezone hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Dividendenwert gemausert. Da sich das Gewinnwachstum nun verlangsamen dürfte, besteht das Risiko, dass sich das Wachstum bei den Dividendenauszahlungen ebenfalls abschwächt. Umgekehrt hat Compagnie Financiere Tradition von den zehn gelisteten Titeln das grösste Kurspotenzial. Die Gesellschaft segelt seit Jahren unter dem Radar der breiten Anlegerschaft. Die Lausanner Gesellschaft agiert als Intermediär und Marktplatz für Finanzinstitute und professionelle Händler an den Kapitalmärkten. Sie ist nach eigenen Angaben in mehr als 30 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 2400 Personen.

Mit Mobimo schafft es nur eine Immobiliengesellschaft unter die Top 10. Mit dem Zinsanstieg im letzten Jahr war auch Mobimo gezwungen, Anpassungen an der Bewertung vorzunehmen - dies hat entsprechend auf das Resultat gedrückt. Sollte der Zinsanstieg in der Schweiz nicht aus dem Ruder laufen, so dürfte die Immobiliengesellschaft gemäss Analysten die EBIT-Marge im laufenden Jahr deutlich steigern können. Das lässt durchaus Fantasie offen bezüglich steigender Dividenden in der Zukunft.

Defensives Bollwerk Vaudoise

Vaudoise gelten dank der sehr starken Kapitalisierung als defensives Bollwerk und finden sich regelmässig in den vorderen Positionen der attraktiven Dividendenaktien wieder - der Waadtländer Versicherer hat durchaus das Potenzial zum Evergreen bei den Mid Cap Dividendentiteln. 

Drei interessante Werte verpassen den Einzug auf die Rangliste knapp: Leonteq, OC Oerlikon und Cembra. Leonteq (Dividendenrendite 7,42 Prozent) hat über die letzten Jahre keine stabile respektive steigende Dividende ausbezahlt, OC Oerlikon hat den EBIT nicht steigern können. Cembra (Dividendenrendite 4,98 Prozent) hat eine rückläufige Dividende über die letzten 5 Jahre. Dies war darauf zurückzuführen, dass der Zürcher Finanzdienstleister mit dem Wegfall der Migros-Cumulus-Kreditkarten vor Jahresfrist einen abrupten Rückschlag erlitten hat. 

Trotzdem könnten alle drei Firmen eine Überlegung wert sein. Leonteq hat in den letzten 3 Jahren stabile Dividenden ausbezahlt und Oerlikon könnte im nächsten Jahr den Ebit-Ertrag um 6 Prozent gemäss Analystenkonsens steigern. Cembra hat als Dividendenzahler langfristig überzeugen können.  

Dieser Artikel erschien zuerst bei «Cash» unter folgenden Titel: «Diese Schweizer Dividendenperlen bieten viel mehr als heisse Luft»

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