Das EU-Parlament billigte am Dienstag in Strassburg die neuen CO2-Vorgaben. Demnach dürfen in der EU ab dem Jahr 2035 nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstossen.
Unterhändler des Parlaments und der EU-Länder hatten sich bereits im Oktober auf den Kompromiss verständigt. Die Abgeordneten stimmten der Einigung nun zu, worin viele das Aus für klassische Verbrennungsmotoren bei Autos sehen. Die Mitgliedsstaaten müssen auch noch zustimmen, dies gilt aber so wie die Billigung des Parlaments als Formsache.
Freude und Kritik
Die Sozialdemokraten feierten die Einigung als Erfolg für klimaschonenderen Strassenverkehr. «Der Beschluss sichert den Weg zur Umstellung auf Autos ohne Verbrennungsmotor ab, auf den sich Automobilhersteller schon lange gemacht haben», sagte der klimapolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Tiemo Wölken. Gleichzeitig werde mit dem Beschluss sichergestellt, dass Schlüsselkompetenzen wie die Fertigung von Batteriezellen in der EU gehalten werden.
Der deutsche CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke kritisierte den Beschluss: «Grüne, Liberale und Linke haben heute im EU-Parlament für das Verbrennerverbot gestimmt, obwohl sie wissen, dass sie damit rund 1,4 Millionen Arbeitsplätze in Europa gefährden. Die europäische Ampel untergräbt den Automobilstandort Deutschland und bugsiert damit die chinesische Konkurrenz in die Pole Position.» Der FDP-Abgeordnete Jan-Christoph Oetjen betonte: «Das endgültige Aus des Verbrennungsmotors ist mit der Annahme wahrscheinlich.»
Kompromiss überprüfen
Der Kompromiss soll im Jahr 2026 erneut überprüft werden können. Um die Frage des Verbrenner-Aus hatte es auch in der deutschen Bundesregierung länger Streit gegeben. Hauptsächlich Grüne und Liberale vertraten unterschiedliche Positionen. Das grün geführte Bundesumweltministerium hatte sich etwa für ein eindeutiges Verbrenner-Aus ausgesprochen.
In dem Kompromiss-Papier ist auch eine Bitte an die EU-Kommission festgehalten, zu überprüfen, ob sogenannte E-Fuels für Autos künftig in Frage kommen könnten. In der Bundesregierung hatte darauf vor allem die FDP gedrängt.
(sda/rul)
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wird damit auch die "Verbrennung" von Wasserstoff verboten?
Detroit Electric: Erfolg in den 1910er-Jahren
Die Produktion erreichte ihren Höhepunkt in den 1910er Jahren mit 1000 bis 2000 Autos pro Jahr.
Gegen Ende des Jahrzehnts der Elektrofahrzeuge, das durch den Fortschritt der Verbrennungsmotoren eingeleitet wurde, halfen die hohen Preise für Benzin während des Ersten Weltkriegs den Elektroautos.
1919 wurde die Firmierung in Detroit Electric Car Company geändert, als die Autoherstellung von der Pferdewagenherstellung, die Teil der Firma Murray Body wurde, und dem Motorgeschäft Elwell-Parker getrennt wurde.
Als die Verbrennungsmotoren in den 1920ern die Oberhand gewannen, sank der Verkauf von Autos der Detroit Electric, aber das Unternehmen blieb im Geschäft bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929.
Von 1910 bis 1916 wurden auch Elektro-LKW hergestellt.
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